31.10.2024
Albas Absturz Personalnot und finanzielle Hürden gefährden Euroleague-Zukunft
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Krise bei Alba Berlin: Die Albatrosse fliegen nicht mehr

Alba Berlin steckt tief in der Krise. Sowohl in der Euroleague als auch in der Bundesliga hinkt der deutsche Rekordmeister den Erwartungen deutlich hinterher. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) am 31.10.2024 berichtete, belegt Alba in der Euroleague den letzten Tabellenplatz und in der BBL aktuell nur Rang 14. Der sonst so erfolgreiche Hauptstadtklub kämpft mit einer Vielzahl von Problemen, die einen herben Rückschlag für den deutschen Basketball bedeuten könnten.

Ein wichtiger Faktor ist das Verletzungspech. Im Spiel gegen Paris am Dienstag fehlten gleich fünf wichtige Spieler, darunter Schlüsselspieler Matt Thomas, wie die F.A.Z. berichtet. Trotzdem lieferte Alba eine engagierte Leistung ab und führte bis kurz vor Schluss, ehe Paris das Spiel noch drehen konnte. Die Niederlage gegen Paris verdeutlicht die aktuelle Situation: Alba kämpft, kann aber in den entscheidenden Phasen nicht mit der Konkurrenz mithalten.

Doch die Verletzungen allein können die Krise nicht erklären. Wie die F.A.Z. analysiert, wirkt die Mannschaft das zweite Jahr in Folge schwächer als in der Vorsaison. Nach dem Double-Gewinn 2022 verließen Leistungsträger wie Maodo Lô, Jaleen Smith und Luke Sikma den Verein. Vor dieser Saison folgten Topscorer Sterling Brown und Weltmeister Johannes Thiemann. Während der FC Bayern München fünf deutsche Olympiateilnehmer im Kader hat, steht bei Alba kein einziger Nationalspieler dieser Kategorie unter Vertrag.

Auch die Qualität der ausländischen Spieler lässt im Vergleich zum großen Rivalen aus München zu wünschen übrig. Mit dem kleinsten Nettoetat der Euroleague für das spielende Personal, so die F.A.Z., fällt es Alba schwer, international wettbewerbsfähig zu bleiben und den Bayern in der BBL Paroli zu bieten. Die Münchner konnten vor dieser Saison mit Johannes Voigtmann und Oscar da Silva zwei deutsche Top-Stars aus dem Ausland verpflichten – Transfers, die für Alba finanziell nicht realisierbar sind.

Die Probleme sind vielfältig. Spielmacher Martin Hermannsson, so die F.A.Z., verrichtet zwar hervorragende Arbeit, doch lastet zu viel Verantwortung auf seinen Schultern. Die Offensive ist vor allem in der Euroleague nicht durchschlagskräftig genug und produziert zu viele Ballverluste. Hinzu kommt eine schwache Dreierquote. Auf der Center-Position fehlt es an Größe und Konstanz. Khalifa Koumadje, der einzige Spieler über 2,10 Meter, ist aufgrund einer Suspendierung nicht verfügbar. Neuzugang Trevion Williams, so die F.A.Z., ist zwar talentiert, doch es ist eine große Herausforderung, in die Fußstapfen von Alba-Ikone Luke Sikma zu treten.

Es fehlt an Spielern von europäischem Topniveau. Auch erhoffte Entwicklungssprünge sind ausgeblieben. Der Italiener Gabriele Procida, der 2022 als großes Talent nach Berlin kam, konnte aufgrund einer Verletzung sein Potential bisher nicht abrufen. Auch seinem Landsmann Matteo Spagnolo blieb der Durchbruch verwehrt.

Der Status von Alba Berlin ist wichtig für den deutschen Basketball. Während die Bayern über ein Dauerspielrecht in der Euroleague verfügen, muss Alba seine Lizenz jedes Jahr neu beantragen. Ein erneuter Abschluss am Tabellenende, so die F.A.Z., wäre eine Hypothek für die Zukunft in der europäischen Eliteklasse. Da es in der BBL kein anderes Team mit realistischen Euroleague-Ambitionen gibt, wäre ein Ausscheiden Albas ein herber Rückschlag für den deutschen Basketball.

Quellen:

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