19.10.2024
Olympiaheldin und Kämpferin: Ann-Katrin Berger zur Fußballerin des Jahres gewählt

Nach Krebs-Erkrankung: Olympia-Heldin Ann-Katrin Berger ist Fußballerin des Jahres

Die deutsche Fußballerin Ann-Katrin Berger hat in diesem Jahr eine herausragende Auszeichnung erhalten. Die Torhüterin, die für den US-Club NJ/NY Gotham FC spielt, wurde zur Fußballerin des Jahres gewählt. Diese Ehrung kommt nicht nur aufgrund ihrer sportlichen Leistungen, sondern auch in Anbetracht ihrer beeindruckenden Lebensgeschichte, die von Herausforderungen und Rückschlägen geprägt ist.

Berger, die in der Vergangenheit zweimal an Schilddrüsenkrebs erkrankt war, hat sich von diesen schweren Diagnosen zurückgekämpft. Ihre Karriere nahm eine dramatische Wendung, als sie 2022 während der Europameisterschaft die zweite Krebsdiagnose erhielt. Trotz der gesundheitlichen Rückschläge zeigte sie bemerkenswerte Entschlossenheit und kehrte schnell auf das Spielfeld zurück. „Ich wollte einfach noch mal Fußball spielen. Ich wusste, dass ich noch nicht fertig bin“, sagte Berger in einem Interview.

Bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 trat Berger als Nummer eins der deutschen Nationalmannschaft auf, nachdem sie von Interimsbundestrainer Horst Hrubesch in diese Position befördert wurde. Während des Turniers zeigte sie eine herausragende Leistung, insbesondere im Viertelfinale gegen Kanada, wo sie im Elfmeterschießen zwei Schüsse parierte und selbst einen Elfmeter verwandelte. Diese Leistungen trugen entscheidend dazu bei, dass das deutsche Team die Bronzemedaille gewann.

Die Wahl zur Fußballerin des Jahres wurde von der Sportzeitschrift „Kicker“ organisiert, und Berger setzte sich mit 144 Stimmen gegen ihre Mitbewerberinnen durch. Giulia Gwinn vom FC Bayern München belegte den zweiten Platz mit 71 Stimmen, gefolgt von Lena Oberdorf, die 66 Stimmen erhielt. Berger ist die erste Torhüterin seit Silke Rottenberg im Jahr 1998, die diese Auszeichnung erhält, was die Bedeutung ihrer Leistung unterstreicht.

In ihren Äußerungen nach der Auszeichnung äußerte Berger auch Kritik an den Bedingungen für ältere Spielerinnen im Frauenfußball. Sie stellte fest, dass Spielerinnen über 30 Jahren oft nicht die gleichen Chancen in europäischen Ligen erhalten wie ihre männlichen Kollegen. „Man muss es deutlich sagen – und das habe ich am eigenen Leib zu spüren bekommen – Spielerinnen mit 33 Jahren wollen sie in den europäischen Ligen nicht mehr. Dann ist man anscheinend nicht mehr gut genug“, erklärte Berger. Diese Anmerkung wirft ein Licht auf die Herausforderungen, mit denen viele Spielerinnen konfrontiert sind, und regt zur Diskussion über die Gleichstellung im Sport an.

Die Anerkennung von Berger als Fußballerin des Jahres ist nicht nur eine Würdigung ihrer sportlichen Leistungen, sondern auch eine Hommage an ihren unermüdlichen Kampfgeist und ihre Fähigkeit, Widrigkeiten zu überwinden. Ihr Weg vom Krebspatienten zur Olympiasiegerin und nun zur Fußballerin des Jahres ist eine inspirierende Geschichte, die viele Menschen berührt.

Berger wird weiterhin eine wichtige Rolle im deutschen Frauenfußball spielen, und es bleibt abzuwarten, wie sich ihre Karriere in den kommenden Jahren entwickeln wird. Die Unterstützung von Trainern, Mitspielerinnen und Fans wird ihr sicherlich helfen, weiterhin erfolgreich zu sein und möglicherweise weitere Titel zu gewinnen.

Die Wahl zur Fußballerin des Jahres und die Erfolge bei den Olympischen Spielen sind Meilensteine in der Karriere von Ann-Katrin Berger und zeigen, dass mit Entschlossenheit und harter Arbeit auch die größten Herausforderungen überwunden werden können.

Quellen: dpa, Kicker, SZ.de

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