17.10.2024
Atemwegserkrankungen in Sachsen nehmen zu

Zeit der Atemwegserkrankungen in Sachsen: Grippesaison beginnt mit zwei Corona-Toten

Die Grippesaison in Sachsen hat begonnen und bereits in der ersten Oktoberwoche wurden zwei Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Erkrankung verzeichnet. Wie die Landesuntersuchungsanstalt (LUA) mitteilte, verstarben eine 90-jährige Person und eine 92-jährige Person.

Laut LUA dominiert das Coronavirus Sars-CoV-2 aktuell die nachgewiesenen Krankheitserreger im Freistaat. Die Erkrankungen werden dabei hauptsächlich bei älteren Erwachsenen und Senioren registriert. Im Gegensatz dazu gibt es bisher nur vereinzelte Meldungen über Influenza- und RSV-Infektionen, was laut LUA „für diesen Jahreszeitraum zu erwarten“ sei.

Das sächsische Gesundheitsministerium schätzt die aktuelle Anzahl an registrierten Atemwegserkrankungen als „nicht ungewöhnlich“ für die Jahreszeit ein. Man beobachte die weitere Entwicklung, so eine Sprecherin. Bereits seit Mitte August ist ein Anstieg der gemeldeten Grippefälle zu verzeichnen. Auch bundesweit ist die Aktivität bei akuten Atemwegserkrankungen auf einem für die Jahreszeit vergleichsweise hohen Niveau stabil. Verantwortlich dafür sind laut RKI aktuell vor allem Rhinoviren. Die LUA wird nun wieder wöchentlich über die gemeldeten Influenza- und andere Infektionen wie Sars-CoV-2 oder Keuchhusten berichten.

Deutlich mehr Influenza-Fälle im Vergleich zum Vorjahr

Insgesamt wurden in diesem Jahr in Sachsen bisher 20.706 Influenza-Fälle, 9.753 Corona-Infektionen, 6.175 Erkrankungen durch Respiratorische Synzytial (RS)-Viren sowie 1.365 Keuchhusten-Fälle registriert. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres 2023 waren es 4.404 Influenza-Fälle, 3.984 RSV-Infektionen und 90 Keuchhusten-Fälle, aber 37.918 Corona-Erkrankungen.

Das Gesundheitsministerium appelliert vor allem im Hinblick auf die Übertragung von Erregern an die Bevölkerung, neben einer guten Händehygiene auch die Nies- und Hustenetikette einzuhalten. Bei Symptomen einer Atemwegsinfektion wie Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten sollten Betroffene bis zur Besserung für drei bis fünf Tage zu Hause bleiben und Kontakte meiden, insbesondere zu älteren Personen und Menschen mit Vorerkrankungen.

Gesundheitsministerin appelliert an die Bevölkerung, Impfangebote zu nutzen

Die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) warnt: „Eine Grippe ist keine harmlose Erkältung“. Sie appelliert an die Bevölkerung, die Möglichkeit „einer wirksamen und gut verträglichen Impfung“ zu nutzen. Die Impfquoten für Influenza sind im Freistaat in den letzten Jahren stetig gesunken. Lediglich bei Säuglingen ab sechs Monaten bis zu Kleinkindern von zwei Jahren konnte 2023/2024 ein Anstieg verzeichnet werden. Das von der EU angestrebte Durchimpfungsziel von 75 Prozent für Senioren wird laut Gesundheitsministerium weiterhin verfehlt. Dabei steige das Risiko für Krankenhauseinweisungen und Todesfälle mit dem Alter.

In der Saison 2023/2024 wurden in Sachsen fast 21.580 Influenza-Erkrankungen gemeldet. Laut Gesundheitsministerium ist dies die vierthöchste Fallzahl seit Einführung der elektronischen Meldung im Jahr 2001. 116 Menschen verstarben in diesem Zeitraum an der Grippe. Im Winter davor waren es über 30.000 Fälle und 127 Todesfälle.

Bereits Mitte September hatte Gesundheitsministerin Köpping auf die steigenden Infektionszahlen hingewiesen. „Wir dürfen diese Krankheit nicht auf die leichte Schulter nehmen“, sagte sie damals gegenüber der dpa.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/17/grippesaison-in-sachsen-zwei-corona-tote-in-erster-woche

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