Die zunehmende Bedeutung von Umweltbildung und Nachhaltigkeit spiegelt sich in einem neuen Bildungsprojekt im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz wider. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, haben der Naturschutzbund Deutschland und die Hochschule Anhalt dort ein Projekt ins Leben gerufen, das Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, außerhalb des Klassenzimmers Kompetenzen im Bereich Arten- und Ressourcenschutz zu erlangen.

Umwelt-Staatssekretär Steffen Eichner betonte die Relevanz des Projekts: „In der Karstlandschaft sollen junge Menschen wichtige Kompetenzen rund um den Natur- und Artenschutz lernen.“ Angesichts des Klimawandels und des Artensterbens sei es essenziell, durch innovative Bildungsprojekte ein stärkeres Bewusstsein für diese Themen zu schaffen. Das Projekt soll an den Schulunterricht anknüpfen und den Schülern die praktischen Auswirkungen von Arten- und Klimaschutz vor Augen führen.

Die Karstlandschaft Südharz zählt zu den 17 Biosphärenreservaten in Deutschland, die aufgrund ihrer besonderen ökologischen Bedeutung unter Schutz stehen. Laut Umweltverbänden ist der Südharz der weltweit einzige Gipskarst mit einer reichen Bewaldung, was ihn besonders schützenswert macht. Aktuell wird die Region durch Pläne eines Gips-Unternehmens, das Probebohrungen für einen möglichen Gips-Abbau plant, vor Herausforderungen gestellt, die die Bedeutung von Umweltbildung und Nachhaltigkeit unterstreichen.

Quelle: dpa Sachsen (https://www.zeit.de/news/2024-10/16/schueler-sollen-im-biosphaerenreservat-nachhaltigkeit-lernen)

Neben dem Engagement im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz gibt es deutschlandweit zahlreiche weitere Initiativen, die sich für die Verankerung von Umweltbildung und Nachhaltigkeit im Schulsystem einsetzen.

In Niedersachsen beispielsweise werden Schulen als „Biosphärenschulen“ ausgezeichnet, wenn sie sich in besonderer Weise mit dem UNESCO-Biosphärenreservat Niedersächsisches Wattenmeer auseinandersetzen. Diese Schulen integrieren die Themen und Ziele des Schutzgebiets sowie einer nachhaltigen Entwicklung der Region in ihren Schulalltag und fördern so die Identifikation der Schüler mit ihrer Region.

Auch im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft werden spezielle Bildungsbausteine entwickelt, um Schüler für die Bedeutung von Umwelt und Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt „Umweltmonitoring an Schulen – Kulturlandschaftsentwicklung in Biosphärenreservaten“, das Schüler aktiv in die Beobachtung und Analyse ihrer Umwelt einbezieht.

Im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön liegt der Fokus auf einem ganzheitlichen Bildungsansatz, der neben ökologischen auch ökonomische und soziale Aspekte einer nachhaltigen Entwicklung beleuchtet. Durch erfahrungsbasiertes Lernen sollen Schüler befähigt werden, verantwortungsvolle Entscheidungen für eine zukunftsfähige Gesellschaft zu treffen.

Die genannten Beispiele verdeutlichen, dass Umweltbildung und Nachhaltigkeit in der deutschen Bildungslandschaft zunehmend an Bedeutung gewinnen.