19.12.2024
Ausbildungsmarkt NRW 2024 Leichter Rückgang trotz Wachstum bei Freien Berufen

Leichter Rückgang der Ausbildungsverträge in Nordrhein-Westfalen

Im Berufsbildungsjahr 2024 (1. Oktober 2023 bis 30. September 2024) wurden in Nordrhein-Westfalen etwas weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Vorjahr. Wie die Zeit und das Statistische Landesamt IT.NRW berichten, gab es 106.827 neue Verträge im dualen System. Das entspricht einem Rückgang von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 108.393 Verträgen. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, nämlich im Vergleich zu 2015 (116.772 Verträge), ist der Rückgang mit 8,5 Prozent deutlicher.

Wachstum bei den freien Berufen

Entgegen dem allgemeinen Trend verzeichneten die freien Berufe einen Zuwachs an neuen Ausbildungsverträgen. Laut IT.NRW stieg die Anzahl der Neuabschlüsse in diesem Bereich, der unter anderem Ausbildungsberufe wie medizinische Fachangestellte sowie Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte umfasst, um 3,2 Prozent auf 12.105 Verträge (2023: 11.724 Verträge). Die Bundesagentur für Arbeit bestätigte in einer Pressemitteilung vom 30. Oktober 2024 ein generell wieder steigendes Interesse von Jugendlichen an dualen Ausbildungen.

Rückläufige Zahlen in anderen Bereichen

In den anderen Ausbildungsbereichen gingen die Neuabschlüsse zurück. In Industrie, Handel und sonstigen Bereichen sank die Anzahl der neuen Verträge um 2,7 Prozent auf 60.978 (2023: 62.667). Den stärksten Rückgang verzeichnete die Landwirtschaft mit einem Minus von 4,4 Prozent auf 2.325 neue Verträge (2023: 2.433). Im Handwerk blieb die Zahl der Neuabschlüsse mit 28.035 nahezu konstant (2023: 28.149). Das Handwerksblatt berichtet ebenfalls über einen Rückgang der Auszubildendenzahlen im Handwerk über die letzten zehn Jahre.

Geschlechtsspezifische Berufswünsche

Die beliebtesten Ausbildungsberufe unterscheiden sich deutlich zwischen Männern und Frauen. Bei den Männern stand der Kraftfahrzeugmechatroniker mit 4.656 Neuabschlüssen an erster Stelle, gefolgt vom Fachinformatiker (3.906) und Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (3.471). Die Frauen wählten am häufigsten die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (4.329 Neuabschlüsse), gefolgt von Kauffrau für Büromanagement (3.705) und Zahnmedizinischer Fachangestellten (3.666).

Langfristige Entwicklung und Herausforderungen

Wie die NH-Nachrichten bereits am 7. Dezember 2023 berichteten, ist die Zahl der Auszubildenden im nordrhein-westfälischen Handwerk im Zehnjahresvergleich um 9,3 Prozent gesunken. Auch die Welt thematisiert den Rückgang der Ausbildungsverträge. Die Bundesagentur für Arbeit unterstreicht die Notwendigkeit, unbesetzte Ausbildungsplätze und Jugendliche ohne Ausbildungsplatz besser zusammenzuführen und den Übergang von der Schule in den Beruf weiter zu optimieren. IT.NRW hatte bereits am 9. April 2024 vorläufige Zahlen zur Entwicklung der Auszubildendenzahlen im Jahr 2023 veröffentlicht, die im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil geblieben waren.

Quellen:

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