Die deutsche Stahlindustrie steht unter Druck. Sowohl der harte Wettbewerb als auch die schwierige Wirtschaftslage zwingen Unternehmen zu einschneidenden Sparmaßnahmen. Deutschlands größter Stahlkonzern, Thyssenkrupp Steel, plant einen massiven Stellenabbau. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/17/schweitzer-standort-thyssenkrupp-rasselstein-verteidigen) berichtet, sollen in den kommenden sechs Jahren 11.000 Arbeitsplätze im Stahlbereich gestrichen werden. Von den derzeit 27.000 Stellen würden demnach nur noch 16.000 übrig bleiben. Diese Ankündigung vom November sorgt für große Verunsicherung bei den Beschäftigten. Arbeitnehmervertreter und die IG Metall kündigen Widerstand an.
Besonders betroffen von den Sparplänen ist das Tochterunternehmen Thyssenkrupp Rasselstein in Andernach, Rheinland-Pfalz. Das Werk, spezialisiert auf die Herstellung von Verpackungsstahl, beschäftigt rund 2.500 Mitarbeiter und ist somit ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) bezog bei einer Betriebsversammlung deutlich Stellung und sicherte dem Standort seine Unterstützung zu. Wie die dpa (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/sparplaene-schweitzer-standort-thyssenkrupp-rasselstein-verteidigen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241217-930-320328) meldet, versprach Schweitzer, "alles in seiner Macht Stehende" zu tun, um den Standort zu schützen und zukunftsfähig zu erhalten. Er kritisierte die Unternehmensführung von Thyssenkrupp und sprach von "Managementproblemen und Fehlern des Managements", für die weder Rheinland-Pfalz noch andere Bundesländer die Verantwortung tragen sollten. Schweitzer unterstrich die Bedeutung der Stahlindustrie für Deutschland und die Notwendigkeit, das Werk in Andernach zu erhalten.
Thyssenkrupp Rasselstein in Andernach ist der weltweit größte Produktionsstandort für Verpackungsstahl. Das Unternehmen stellt verzinntes und spezialverchromtes Feinstblech her, das in der Verpackungsindustrie für Lebensmittel, Tiernahrung und andere Produkte zum Einsatz kommt. Laut Unternehmenswebsite (https://www.thyssenkrupp-steel.com/de/unternehmen/business-units/packaging-steel/) beliefert Thyssenkrupp Rasselstein rund 400 Kunden in 80 Ländern. Erst im September 2022 wurde am Standort Andernach eine neue Veredlungsanlage für 120 Millionen Euro in Betrieb genommen (https://www.thyssenkrupp-steel.com/de/newsroom/pressemitteilungen/veredlungsanlage-13-bei-der-thyssenkrupp-rasselstein-gmbh-in-andernach-in-betrieb-genommen.html). Diese Investition sollte die Zukunft des Standorts sichern und die Produktion nachhaltiger gestalten. Die aktuellen Sparpläne werfen nun die Frage auf, wie es mit dem Werk in Andernach weitergeht und welche Folgen der Stellenabbau für die Region haben wird.