24.12.2024
Babyklappen In SachsenAnhalt Seltene Nutzung Seit 2001

Selten genutzt: Babyklappen in Sachsen-Anhalt

Babyklappen werden in Sachsen-Anhalt weiterhin nur selten in Anspruch genommen. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/24/babyklappen-im-land-nur-wenig-genutzt) berichtet, wurden seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2001 bis Ende 2024 insgesamt 50 Kinder in Babyklappen abgelegt. Diese Zahlen bestätigte das Landesverwaltungsamt in Halle gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Im Jahr 2023 wurden sechs Neugeborene in Babyklappen abgegeben. Dies ist der zweithöchste Wert seit Beginn der statistischen Erfassung. Nur im Jahr 2010 wurden mit acht Säuglingen mehr Babys in Babyklappen abgelegt. Die Statistik basiert auf den freiwilligen Angaben der Adoptionsvermittlungsstellen des Landes. In einigen Jahren, wie zum Beispiel 2019, gab es laut Zeit keine einzige Nutzung der Babyklappen in Sachsen-Anhalt.

In Sachsen-Anhalt gibt es derzeit Babyklappen in Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau. Sie bieten Müttern in Notsituationen die Möglichkeit, ihre Neugeborenen anonym und sicher abzugeben. Die Babys werden in ein beheiztes Bettchen mit Sensor gelegt, das sich hinter einer verschließbaren Klappe befindet. Wie die Volksstimme (https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/babyklappen-werden-selten-genutzt-1911251) in einem Artikel aus dem Jahr 2017 berichtete, verriegelt die Klappe nach der Ablage des Kindes automatisch und ein Alarm informiert das Krankenhauspersonal. Das Jugendamt übernimmt anschließend die Vormundschaft für das Kind.

Neben den Babyklappen besteht auch die Möglichkeit der anonymen Geburt. Laut Landesverwaltungsamt wurden seit 2001 insgesamt 78 anonyme Geburten registriert. Zusätzlich gibt es seit 2014 die Option der vertraulichen Geburt, bei der die Mutter unter einem Pseudonym entbindet. Dieses Angebot wurde in Sachsen-Anhalt seit seiner Einführung 38 Mal genutzt, davon sechsmal im Jahr 2023. Deutschlandweit haben zwischen Mai 2014 und Februar 2024 fast 1.200 Frauen vertraulich entbunden. Sowohl anonym als auch vertraulich geborene Kinder, sowie die in Babyklappen abgegebenen Neugeborenen werden in der Regel zur Adoption freigegeben, so das Landesverwaltungsamt. Genauere Informationen zu den Vermittlungen werden allerdings nicht veröffentlicht.

Die erste Babyklappe Deutschlands wurde vor 20 Jahren in Hamburg in Betrieb genommen. Inzwischen gibt es bundesweit etwa 100 Babyklappen, die Müttern in Not die anonyme und sichere Abgabe ihres Kindes ermöglichen. Wie die Mitteldeutsche Zeitung (https://www.mz.de/panorama/tafeln-in-sachsen-weniger-spenden-3971898) berichtet, sind auch andere Hilfsangebote, wie beispielsweise die Tafeln, stark nachgefragt, was auf die zunehmende Armut in Deutschland hindeutet. Auch in einer Kleinen Anfrage an den Landtag von Sachsen-Anhalt aus dem Jahr 2012 (https://kleineanfragen.de/sachsen-anhalt/6/1089-anonyme-geburt-und-babyklappen.txt) wurde das Thema anonyme Geburten und Babyklappen bereits behandelt. Dabei ging es unter anderem um die Erfassung der Nutzung und den weiteren Verbleib der Kinder.

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