3.12.2024
Barcelonas Kampf gegen die Wohnungsnot Ferienwohnungen im Fokus

Der Wohnungsmarkt in Barcelona steht unter enormem Druck. Mieten und Kaufpreise sind stark gestiegen, was die Einwohner der Stadt belastet. Laut Bürgermeister Jaume Collboni haben sich die Mietpreise in den letzten zehn Jahren um knapp 70 Prozent erhöht, die Kaufpreise um rund 40 Prozent. (F.A.Z.) Die Stadtverwaltung plant verschiedene Maßnahmen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Ein Kernpunkt der Strategie ist die Abschaffung von Ferienwohnungen. Bis Ende 2028 sollen alle legal an Touristen vermieteten Wohnungen in regulären Wohnraum umgewandelt werden. Bürgermeister Collboni rechnet damit, dass dadurch etwa 10.000 Wohnungen dem Miet- und Kaufmarkt zur Verfügung stehen werden. (tagesschau.de) Diese Maßnahme ist allerdings umstritten. Der Verband für Touristenwohnungen (Apartur) kritisiert die Pläne und befürchtet negative Auswirkungen auf die Stadt, wie beispielsweise steigende Armut und Arbeitslosigkeit. (tagesschau.de)

Zusätzlich zur Regulierung von Ferienwohnungen will Barcelona den Bau von Sozialwohnungen fördern. (F.A.Z.) Wie viele Wohnungen gebaut werden sollen und wie die Finanzierung gestaltet wird, ist bislang noch offen. Weitere Pläne der Stadtverwaltung umfassen Änderungen im sozialen Wohnungsbau und die Sanierung bestehender Wohnungen. (tagesschau.de) Auch hierzu fehlen noch konkrete Details.

Die angespannte Wohnsituation in Barcelona hängt eng mit dem Massentourismus zusammen, der viele spanische Städte betrifft. (tagesschau.de) Auch auf Mallorca und den Kanaren gab es bereits Proteste gegen die negativen Folgen des Massentourismus, insbesondere gegen den Mangel an bezahlbarem Wohnraum. (ZDF) Die steigenden Mieten und die Wohnungsknappheit in Barcelona sind beispielhaft für die Probleme, mit denen viele europäische Großstädte konfrontiert sind. (Euronews)

Die Stadtverwaltung unter Bürgermeister Collboni steht vor der Herausforderung, die Interessen der Einwohner, der Tourismusbranche und der Investoren in Einklang zu bringen. Ob die geplanten Maßnahmen ausreichend sind, um die Wohnungsnot in Barcelona langfristig zu lösen, wird die Zukunft zeigen.

Quellen:

Weitere
Artikel