19.11.2024
Barrierefreie Bahnhöfe in Bayern Ländlicher Raum weiterhin im Rückstand

Barrierefreiheit an Bahnhöfen: Ländliche Regionen in Bayern weiterhin benachteiligt

Trotz Bemühungen um einen barrierefreien Ausbau hinkt der ländliche Raum in Bayern bei der Umsetzung deutlich hinterher. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/19/laendlicher-raum-hinkt-bei-barrierefreien-bahnhoefen-hinterher) und die Süddeutsche Zeitung berichten, ist etwa die Hälfte der bayerischen Bahnstationen noch nicht barrierefrei zugänglich. Dies betrifft insbesondere kleinere Bahnhöfe im ländlichen Raum, stellt aber auch in Großstädten ein Problem dar.

Ostbayern besonders betroffen

Laut einer Karte der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) vom Dezember 2023 sind barrierefreie Bahnhöfe in Ostbayern, insbesondere in den Regionen um Passau, Burghausen, Mühldorf und Traunstein, Mangelware. Dagegen präsentieren sich die Regionen Schwaben, Aschaffenburg, Nürnberg und Deggendorf überwiegend barrierefrei. Auch in der Landeshauptstadt München gibt es Nachholbedarf. Wie die dpa berichtet, ist etwa jede sechste Station der Münchner S-Bahn nicht stufenfrei erreichbar.

Umbaumaßnahmen können Barrierefreiheit einschränken

Paradoxerweise können auch Umbaumaßnahmen die Barrierefreiheit zeitweise beeinträchtigen. So ist der S-Bahn-Halt Laim in München aufgrund des Baus der zweiten Stammstrecke derzeit nicht mit dem Aufzug erreichbar. Wie eine Bahnsprecherin mitteilte, soll der neue Aufzug erst im Sommer 2025 in Betrieb gehen. Bis dahin müssen Fahrgäste auf andere Stationen ausweichen. Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert die niedrige Priorität der Aufzugsnutzbarkeit bei der Bahn und bemängelt, dass in Deutschland oft nur auf Aufzüge gesetzt werde, während andere Länder wie die Schweiz eine Kombination aus Aufzügen und Rampen anbieten.

Betroffene fühlen sich diskriminiert

Die mangelnde Barrierefreiheit führt zu Diskriminierungserfahrungen bei Betroffenen. Wie die Süddeutsche Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/bayern/barrierefreiheit-laendlicher-raum-hinkt-bei-barrierefreien-bahnhoefen-hinterher-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241119-930-293133) berichtet, schilderte ein Betroffener, dass die Fahrt mit dem Aufzug oft eine "Glücksfrage" sei. Selbst wenn der Aufzug funktioniere, blieben weitere Hürden wie der Spalt zwischen Bahnsteig und Zug zu überwinden. Die Bundestagsabgeordnete Nicole Gohlke (Die Linke) betonte bei einer Hilfsaktion für Rollstuhlfahrer, dass sich Betroffene ohne Barrierefreiheit nicht als Teil der Gesellschaft fühlten.

Investitionen in Barrierefreiheit

Positive Beispiele gibt es auch: Wie das Main-Echo (https://www.main-echo.de/region/stadt-kreis-aschaffenburg/neue-aufzuege-sollen-an-bahnhoefen-hoesbach-und-laufach-fuer-barrierefreiheit-sorgen-art-7921958) berichtet, investiert die Deutsche Bahn einen zweistelligen Millionenbetrag in den barrierefreien Ausbau der Bahnhöfe Hösbach und Laufach. Die Arbeiten in Hösbach sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

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