Die Landessynode der Evangelischen Kirche in Bayern (ELKB) tagt vom 24. bis 27. November in Amberg. Zentrale Themen der Herbsttagung sind die Haushaltsberatungen für 2025 und die Weichenstellung für zukünftige Entwicklungen der Landeskirche. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, stehen Gesetzesvorlagen zur Diskussion, die unter anderem die Neuordnung von Dekanatsbezirken, die Erprobung neuer Arbeitsstrukturen in Kirchenkreisen und die Umgestaltung der Landessynode selbst betreffen. Zusätzlich stehen Vorlagen zur Frauenförderung, zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie zur Geschlechtergerechtigkeit bei der Wahl von Oberkirchenrätinnen und Oberkirchenräten auf der Agenda.
Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel betont die zentrale Verantwortung der Synode im Transformationsprozess der Landeskirche. Wie das Sonntagsblatt berichtet, erläuterte Preidel in einem Interview die Notwendigkeit, angesichts sinkender Kirchensteuereinnahmen ab 2026, "traditionelle Strukturen zu hinterfragen". Die Synode müsse "den Rahmen für eine lebendige Kirche der Zukunft" setzen, was "Offenheit, Flexibilität und Handlungsfähigkeit" erfordere, so Preidel laut dpa. Der Transformationsprozess, der bereits 2017 unter dem Namen „Profil und Konzentration“ begann, beinhaltet unter anderem die Diskussion über eine Reduzierung der sechs Kirchenkreise auf vier und eine Verkleinerung der Landessynode von 108 auf 75 Mitglieder. Die Augsburger Regionalbischofsstelle wird vorläufig nicht wiederbesetzt, um die Strukturen der südlichen Kirchenkreise zu reformieren. Laut Sonntagsblatt wird der Synode ein Erprobungsgesetz vorgelegt, das verschiedene Wege für die Kirchenkreisreform ermöglicht. Eine Arbeitsgruppe schlägt die Gründung eines gemeinsamen Kirchenkreises Schwaben-Altbayern vor.
Der Haushaltsentwurf für 2025 sieht Einnahmen von 953,2 Millionen Euro vor, wovon 770 Millionen Euro aus Kirchensteuern stammen. Den Einnahmen stehen Ausgaben von 951,9 Millionen Euro gegenüber. Der Haushalt wäre somit mit einem Überschuss von über einer Million Euro ausgeglichen. Wie Onetz berichtet, beginnt die Synode am Sonntag, den 24. November, um 17 Uhr mit einem Gottesdienst in der Amberger Paulanerkirche. Anschließend findet die Plenumssitzung im Amberger Congress Centrum statt. Die Synode endet am Mittwoch, den 27. November, mit dem Segen von Landesbischof Christian Kopp. Die Synode, die zweimal jährlich tagt, besitzt weitreichende Befugnisse in der bayerischen Landeskirche, einschließlich der Wahl des Landesbischofs. Sie setzt sich aus berufenen Persönlichkeiten und Delegierten aus den Gemeinden und Dekanaten zusammen.
Wie die Evangelische Kirche in Oldenburg in einer Pressemitteilung bekannt gab, tagt zeitgleich auch die Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Dort stehen ebenfalls Haushaltsberatungen und Zukunftsfragen im Mittelpunkt. Auch der Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde plant seinen Haushalt 2025, wie auf der Webseite des Kirchenkreises zu lesen ist. Die Kirchenkreissynode wird am 16. November in Rendsburg tagen und sich mit dem Haushalt sowie der Übertragung der Familienbildungsstätte an das Diakonische Werk befassen.
Quellen: