September 7, 2024
Befragung zur Hebammenversorgung in Schleswig-Holstein gestartet

Geburtshilfe: Uni Lübeck startet Befragung zur Hebammenversorgung im Norden

Die Universität Lübeck hat eine umfassende Befragung zur Hebammenversorgung in Schleswig-Holstein initiiert. Ziel dieser Umfrage ist es, die Erfahrungen junger Mütter bei der Suche nach einer betreuenden Hebamme zu erfassen und die Qualität der geburtshilflichen Versorgung zu verbessern. Etwa 2.500 Mütter, die zwischen dem 1. August 2023 und dem 31. Juli 2024 in Schleswig-Holstein ein Kind zur Welt gebracht haben, werden gebeten, an dieser Umfrage teilzunehmen.

Hintergrund der Befragung

Die Initiative zur Befragung kommt aus dem Bereich Hebammenwissenschaft der Universität Lübeck. Die Universität möchte durch die Erhebung systematisch die Bedürfnisse von jungen Familien in Bezug auf die geburtshilfliche Versorgung durch Hebammen analysieren. Die Umfrage wird Fragen zur Wahl des Geburtsortes, zu den Erfahrungen bei der Suche nach einer Hebamme sowie zu den Erlebnissen während der Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett umfassen.

Ziele der Umfrage

Die gesammelten Daten sollen als Grundlage für die Entwicklung gezielter Verbesserungsmaßnahmen dienen. Katja Stahl, die Leiterin des Projektes, betont die Notwendigkeit, Strukturen für eine zentrale Anlaufstelle für Kliniken, Hebammen, Schwangere und Wöchnerinnen zu schaffen. Diese Koordination soll dazu beitragen, die Hebammenversorgung in Schleswig-Holstein zu optimieren.

Politische Unterstützung

Das Ministerium für Justiz und Gesundheit in Schleswig-Holstein unterstützt die Umfrage mit 500.000 Euro aus dem Versorgungssicherungsfonds. Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) hebt die wichtige Rolle der Hebammen hervor, die Familien den gemeinsamen Start ins Leben erleichtern. Die Umfrage ist Teil eines größeren Projekts zur Sicherung der Hebammenversorgung in der Region.

Erste Ergebnisse und Ausblick

Die Auswertung der Befragung wird für Anfang 2025 erwartet. Christiane Schwarz, die Leiterin des Studiengangs Hebammenwissenschaft, erklärt, dass die Umfrage eine wichtige Möglichkeit bietet, die Bedürfnisse der Familien zu erfassen und die Politik dazu zu bringen, angemessen auf diese Bedürfnisse zu reagieren. Schleswig-Holstein hat bereits eine Vorreiterrolle in Deutschland eingenommen, indem es als erstes Bundesland einen Hebammenstudiengang eingeführt hat.

Fazit

Die Befragung der Universität Lübeck ist ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der Hebammenversorgung in Schleswig-Holstein. Durch die systematische Erfassung der Erfahrungen junger Mütter sollen konkrete Maßnahmen entwickelt werden, die die Qualität der geburtshilflichen Versorgung nachhaltig verbessern können.

Die Universität Lübeck und die Landesregierung zeigen damit ihr Engagement für eine qualitativ hochwertige Versorgung von Schwangeren, Gebärenden und jungen Familien. Die Ergebnisse dieser Umfrage könnten weitreichende Auswirkungen auf die Hebammenpraxis und die geburtshilfliche Versorgung in der Region haben.

Quellen: dpa, Universität Lübeck

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