Immer mehr Menschen, insbesondere Männer, entscheiden sich für eine operative Beinverlängerung, um ihr Erscheinungsbild zu verändern. Der Wunsch nach einigen Zentimetern mehr an Körpergröße führt sie dabei oft ins Ausland, wo die Eingriffe teilweise kostengünstiger angeboten werden. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem medizinischen Eingriff und welche Risiken sind damit verbunden?
Bei einer Beinverlängerung wird der betroffene Knochen, meist im Bereich des Oberschenkels oder Unterschenkels, operativ durchtrennt. Anschließend wird ein sogenannter Fixateur, eine Art Gerüst aus Metall, entweder extern am Bein angebracht oder als Marknagel in den Knochen eingesetzt. Dieser Fixateur wird schrittweise, meist täglich um etwa einen Millimeter, auseinandergeschraubt. Dadurch werden die beiden Knochenteile langsam voneinander entfernt, was den Körper dazu anregt, im Zwischenraum neuen Knochen zu bilden.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete im Oktober 2024 über den Trend zur Beinverlängerung und die damit verbundenen Risiken. Demnach ist der Heilungsprozess nach dem Eingriff langwierig und mit Schmerzen verbunden. Monatelange Physiotherapie ist notwendig, um die volle Funktionalität des Beines wiederherzustellen.
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff birgt auch die Beinverlängerung gewisse Risiken. Neben den üblichen Operationsrisiken wie Infektionen, Wundheilungsstörungen oder Thrombosen können auch spezifische Komplikationen auftreten. Dazu zählen:
- Nervenschädigungen - Muskelverkürzungen - ungleiche Beinverlängerung - Fehlstellungen der Knochen - verzögerte Knochenheilung - Materialbruch des FixateursDie FAZ zitiert in ihrem Artikel einen Experten, der vor den möglichen Langzeitfolgen warnt. So könne es durch die Beinverlängerung zu einer erhöhten Belastung der Gelenke kommen, was im Alter zu Arthrose führen kann.
Die Motive für eine Beinverlängerung sind vielfältig. Oftmals spielen Minderwertigkeitskomplexe und der Wunsch nach einem attraktiveren Aussehen eine Rolle. In einigen Fällen liegt jedoch auch eine medizinische Indikation vor, beispielsweise bei einer angeborenen Beinlängendifferenz.
Kritiker bemängeln, dass die Beinverlängerung oft leichtfertig aus rein kosmetischen Gründen durchgeführt wird, ohne die Risiken ausreichend zu berücksichtigen. Auch die Langzeitfolgen seien noch nicht ausreichend erforscht.
Ein Beispiel für die Risiken und Komplikationen einer Beinverlängerung ist der Fall der ehemaligen GNTM-Kandidatin Theresia Fischer. Wie das Online-Magazin ProSieben.de berichtet, ließ sich Fischer in zwei Operationen ihre Beine um insgesamt 14 Zentimeter verlängern. Die Eingriffe führten jedoch zu zahlreichen Problemen, darunter Knocheninfektionen, eine Knochenhautentzündung und eine nicht vollständig verheilte Knochendurchtrennung.
In einem Interview mit der Bunten im Juni 2023 bezeichnete Fischer die Beinverlängerung als "definitiv einen Fehler" und warnte vor den starken Schmerzen und den möglichen Komplikationen.
Die Beinverlängerung ist ein komplexer Eingriff mit einem langen und schmerzhaften Heilungsprozess. Neben den üblichen Operationsrisiken können auch spezifische Komplikationen auftreten, die die Lebensqualität dauerhaft beeinträchtigen können. Vor einer Entscheidung für eine Beinverlängerung sollten daher die Motive und Erwartungen sorgfältig hinterfragt und die Risiken mit einem erfahrenen Arzt ausführlich besprochen werden.
Quellen:
