19.10.2024
Belgier Jasper Philipsen siegt vor Bauhaus, Girmay stürzt - Tour de France Update

Tour de France: Philipsen gewinnt vor Bauhaus, Girmay stürzt

Der belgische Radprofi Jasper Philipsen hat die 16. Etappe der Tour de France gewonnen. Der 26-Jährige vom Team Alpecin-Deceuninck setzte sich am Dienstag im Massensprint vor dem Bocholter Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) durch, es war sein dritter Tagessieg bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt. Phil Bauhaus zuckte nach dem Turbo-Finale lächelnd mit den Schultern. "Zweiter ist ein super Ergebnis - gegen Philipsen war heute einfach nichts zu machen", stellte er lapidar fest. Über die verpasste letzte Chance der deutschen Topsprinter bei der Tour de France konnte und wollte sich der Bocholter nicht ärgern - zu dominant war der Auftritt des Belgiers Jasper Philipsen in Nimes. "Platz eins war nicht drin, von daher bin ich mehr als happy mit Platz zwei", sagte Bauhaus. Zuvor war er mit voller Kraft in die Pedale getreten und hatte sich mit seinem besten Ergebnis bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt belohnt. Pascal Ackermann, der zweite deutsche Hoffnungsträger, wurde nach dem hektischen Massenspurt auf der 16. Etappe Sechster, während Biniam Girmay im Grünen Trikot einen schmerzhaften Rückschlag erlebte. "Ich dachte eigentlich ich bin ganz gut positioniert, aber irgendwo hab ich es verpasst, weiter vorzufahren", sagte Ackermann, der im Anschluss von seinem Fanclub in Empfang genommen wurde. Die Hitzeschlacht hatte dem ohnehin gesundheitlich angeschlagenen Kraftpaket aus Kandel, das bislang mit drei dritten Plätzen überzeugt hatte, sichtbar zugesetzt. "Es war kein einfacher Tag." Ganz einfach waren die letzten Tage und Wochen auch für den deutschen Radsport nicht: Erneut droht eine Tour ohne ganz großes Erfolgserlebnis. Seit Nils Politt, der 2021 in Nimes triumphiert hatte, hat keine deutscher Fahrer mehr eine Touretappe gewonnen. Ackermann, der als Sprinter nun auch seine letzte Chance verpasst haben dürfte, war darüber "schon ein bisschen enttäuscht". Philipsen war bei seinem dritten Tageserfolg bei der 111. Tour de France mit fast zwei Radlängen Vorsprung ins Ziel gekommen. Er machte im Kampf um das Grüne Trikot jede Menge Boden gut, auch weil sein großer Kontrahent Pech hatte. Biniam Girmay aus Eritrea kam im hektischen Vorlauf des Finales zu Fall - der Mann, der Geschichte schrieb, als er auf der 3. Etappe als erster schwarzer Afrikaner ein Teilstück der Tour gewonnen hatte, bleibt mit 32 Punkten Vorsprung dennoch Führender in der Sprintwertung. "Es ist jetzt wieder möglich für mich anzugreifen, aber er hat es auch nicht verdient, auf diese Weise zu verlieren", sagte Philipsen im Hinblick auf den Kampf um Grün. "Ich hoffe, er ist okay." Girmay erreichte nach seinem Sturz von Schrammen gezeichnet das Ziel. In der Gesamtwertung gab es erwartungsgemäß keine Veränderungen. Der Slowene Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) liegt weiter mit 3:09 Minuten vor dem dänischen Titelverteidiger Jonas Vingegaard (Visma-Lease a Bike), auf Platz drei folgt Remco Evenepoel (Belgien/Soudal Quick-Step) mit 5:19 Minuten Rückstand. Ab Mittwoch beginnt die entscheidende Phase der Rundfahrt, der Kampf ums Gelbe Trikot zwischen den beiden Rivalen wird auf den schweren Alpenetappen und beim abschließenden Zeitfahren in Nizza am Sonntag erneut entbrennen.
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