Angesichts des stetig wachsenden Bedarfs an Pflegekräften betont Gesundheitsministerin Stefanie Drese die Notwendigkeit, die Bedingungen für pflegende Angehörige zu verbessern. Dies betonte die SPD-Politikerin laut der Deutschen Presse-Agentur bei einer Veranstaltung des Vereins Zukunftsfeste Pflege in Rostock.
Besonders wichtig seien in diesem Zusammenhang ein höheres Pflegegeld und die zum 1. Juli 2025 geplante Zusammenlegung von Verhinderungs- und Kurzzeitpflege zu einem gemeinsamen Jahresbetrag. Diese gesetzlichen Verbesserungen sollen pflegende Angehörige sowohl unterstützen als auch entlasten.
Der Pflegesektor hat in den vergangenen Jahren ein starkes Wachstum erfahren. Die alternde Bevölkerung führt jedoch zu einem weiterhin steigenden Bedarf an qualifizierten Pflegekräften. Ein Report der DAK-Gesundheit ergab, dass im vergangenen Jahr über 25.000 Menschen im Nordosten Deutschlands in der Pflege tätig waren. Besorgniserregend ist jedoch, dass rund 5.400 von ihnen – das entspricht über 20 Prozent – in den kommenden zehn Jahren das Renteneintrittsalter erreichen werden.
Der Verein Zukunftsfeste Pflege, der sich vorwiegend aus privaten, ambulanten Pflegediensten zusammensetzt, organisierte seit Februar in Mecklenburg-Vorpommern rund 20 Bürgerdialogforen zum Thema Zukunft der Pflege. Die Abschlussveranstaltung fand in Rostock statt. Drese würdigte den Verein als "Bereicherung und Treibstoff für die Pflege" in Mecklenburg-Vorpommern. Sie lobte das Engagement, die klare Sprache und die Unterstützung, die der Verein Hilfesuchenden bietet.
Die Pflege von Angehörigen in den eigenen vier Wänden ist eine Aufgabe, die viel Kraft und Ausdauer erfordert. Pflegende Angehörige stehen oft vor großen Herausforderungen, sowohl im organisatorischen als auch im emotionalen Bereich.
Umso wichtiger ist es, dass ihnen verschiedene Entlastungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Neben finanziellen Hilfen wie dem Entlastungsbetrag und der Verhinderungspflege gibt es auch Angebote zur Unterstützung im Alltag, die den pflegenden Angehörigen den Rücken stärken können.
Die Bedeutung der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf darf in diesem Zusammenhang nicht vernachlässigt werden. Flexible Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit, Pflegezeiten in Anspruch zu nehmen, sind wichtige Bausteine, um pflegende Angehörige zu entlasten und ihnen die Möglichkeit zu geben, Beruf und Pflege unter einen Hut zu bringen.
Die zunehmende Alterung der Gesellschaft stellt den Pflegesektor vor große Herausforderungen. Der wachsende Bedarf an Pflegekräften, die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Pflege und die finanzielle Belastung des Systems sind nur einige der drängendsten Probleme.
Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, bedarf es innovativer Lösungsansätze. Die Förderung von Pflegeberufen, die Digitalisierung im Gesundheitswesen und die Stärkung der ambulanten Pflege sind wichtige Schritte, um die Zukunft der Pflege zu gestalten.
Es ist wichtig, dass die Politik die Rahmenbedingungen für eine gute Pflege schafft und die Belange von pflegenden Angehörigen und Pflegebedürftigen gleichermaßen berücksichtigt. Nur so kann es gelingen, eine Gesellschaft zu schaffen, in der alle Menschen würdevoll leben und alt werden können.
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