September 5, 2024
BMW startet Wasserstoffoffensive für die Zukunft der Mobilität
BMW kündigt Wasserstoffauto an

BMW kündigt Wasserstoffauto an

BMW hat angekündigt, dass das Unternehmen im Jahr 2028 mit der Serienproduktion eines Wasserstoffautos mit Brennstoffzelle (FCEV) beginnen wird. Diese Entwicklung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem japanischen Automobilhersteller Toyota, mit dem BMW eine Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung der nächsten Generation der Brennstoffzellentechnologie getroffen hat. Ziel dieser Kooperation ist es, die Produktionskosten zu senken und die Stückzahlen zu erhöhen.

Oliver Zipse, der CEO von BMW, äußerte, dass diese Initiative eine neue Ära einläuten wird, in der eine erhebliche Nachfrage nach Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen zu erwarten sei. Koji Sato, der Präsident von Toyota, bezeichnete die Zusammenarbeit als einen neuen Schritt in der langjährigen Partnerschaft beider Unternehmen, mit dem Ziel, eine Wasserstoffgesellschaft aufzubauen.

Die Entscheidung für Wasserstoffautos wird vor dem Hintergrund zunehmend knapper Batterie-Rohstoffe und unzureichender Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge getroffen. Zipse betont, dass Wasserstoffautos eine ideale Ergänzung zu herkömmlichen Elektroautos darstellen, die auf Batterien angewiesen sind.

Erprobung und Marktreife

Die zweijährige Erprobung einer Kleinserie des Wasserstoff-BMWs iX5 Hydrogen in verschiedenen Märkten, darunter Asien, Amerika und Europa, hat gezeigt, dass die Technologie robust und serienreif ist. Michael Rath, Projektleiter bei BMW, erklärte, dass die Erprobung die Einsatzbereitschaft der Technologie unter Beweis gestellt hat. Zudem wird BMW durch diese Entwicklung unabhängiger von stark nachgefragten Rohstoffen wie Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt, die für die Batterieproduktion benötigt werden.

Marktinfrastruktur und Herausforderungen

Obwohl andere Hersteller wie Toyota, Honda und Hyundai bereits Wasserstoffautos in Serie produzieren, gibt es in Deutschland nur wenige Wasserstofftankstellen. In Ländern wie China, Südkorea, Japan und Kalifornien ist die Infrastruktur für Wasserstoff deutlich besser ausgebaut. Für Nutzfahrzeuge wird zudem ein flächendeckendes Tankstellennetz aufgebaut.

BMW hat noch nicht bekannt gegeben, in welchem Werk das Wasserstoffauto in Serie produziert wird. Die Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Verfügbarkeit von E-Ladenetzen, die Wasserstoffinfrastruktur und die Verkaufszahlen von BMW.

Kundenbedürfnisse und Vorteile von Wasserstofffahrzeugen

Die Anforderungen und Wünsche der Kunden variieren weltweit. Ein FCEV, das mit grünem Wasserstoff betrieben wird, ist ebenso emissionsfrei wie ein batterieelektrisches Fahrzeug. Ein entscheidender Vorteil von Wasserstoffautos ist die Möglichkeit, große Strecken auch unter extremen Wetterbedingungen ohne lange Ladepausen zurückzulegen. Das Tanken dauert nur etwa drei Minuten, und der Wasserstoff wird in der Brennstoffzelle in elektrische Energie für den Elektromotor umgewandelt, wobei aus dem Auspuff lediglich Wasserdampf entweicht.

BMW hat bisher noch nicht bekannt gegeben, welches Modell zusätzlich als Wasserstoffauto angeboten wird. Es wird jedoch erwartet, dass die Vorteile von Wasserstoffantrieben insbesondere bei größeren und schwereren Fahrzeugen deutlicher zur Geltung kommen. Die Produktionskosten für Wasserstofffahrzeuge sind aufgrund der geringen Stückzahlen und des teuren Platins in den Brennstoffzellen jedoch hoch.

Zusammenarbeit mit Toyota

Die Brennstoffzellen für das Wasserstoffauto von BMW werden von Toyota bezogen, während BMW Bauteile an Toyota liefert. Toyota gilt als weltweit führend in der Brennstoffzellentechnologie und hat mit der Oberklasse-Limousine Mirai bereits seit Jahren ein erfolgreiches Modell auf dem Markt.

Wasserstoff wird als leicht transportierbare Energiequelle betrachtet und ist ein vielversprechender Stromspeicher für überschüssige Wind- und Solarenergie. Obwohl die direkte Nutzung von Strom effizienter ist als die Umwandlung in Wasserstoff, ist es weniger effizient, Windkraftanlagen und Solaranlagen abzuschalten, wenn der erzeugte Strom nicht benötigt wird, wie Rath anmerkt.

Insgesamt zeigt die Ankündigung von BMW, dass das Unternehmen die Herausforderungen der Elektromobilität ernst nimmt und alternative Antriebstechnologien wie Wasserstoff in Betracht zieht, um den zukünftigen Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.

Die Informationen in diesem Artikel basieren auf Berichten von Zeit Online und anderen Nachrichtenquellen.

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