Im anhaltenden Tarifstreit mit rund 33.000 Mitarbeitern hat der US-Flugzeugbauer Boeing sein Gehaltsangebot abermals erhöht. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen Gewerkschaftssprecher berichtet, bietet das Unternehmen nun eine Lohnerhöhung von 38 Prozent über vier Jahre an. Zusätzlich soll es einen Ratifizierungsbonus von 12.000 Dollar und die Wiedereinführung eines jährlichen Bonusprogramms geben. Die Gewerkschaft IAM (Internationale Gewerkschaft der Flugzeugmechaniker und Arbeiter) will ihre Mitglieder am Montag über das neue Angebot abstimmen lassen.
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, hatte die Belegschaft an der Westküste der USA zuvor zwei Angebote des Unternehmens abgelehnt. Ein erstes Angebot mit einer Erhöhung von 25 Prozent wurde Mitte September mit großer Mehrheit zurückgewiesen. Ein zweites Angebot, das eine Lohnerhöhung von 35 Prozent über vier Jahre vorsah, fand in der vergangenen Woche ebenfalls keine Zustimmung – 64 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder stimmten dagegen. Die Gewerkschaft fordert 40 Prozent mehr Lohn und die Wiedereinführung der Betriebsrenten, die vor zehn Jahren gestrichen wurden.
Der Streik, der am 13. September begann, legt die Produktion der Boeing 737 Max sowie der Langstrecken-Baureihen 767 und 777 lahm. Wie n-tv berichtet, hat der Ausstand Boeing bereits mehr als eine Milliarde Dollar gekostet. Der Konzern steckt seit Jahren in der Krise und kämpft mit den Folgen einer Pannenserie. Wie Watson berichtet, kündigte Boeing vor einigen Wochen an, zehn Prozent der Arbeitsplätze zu streichen, was rund 17.000 Stellen entspricht.
Die Zeit berichtet, dass die Gewerkschaft IAM ihren Mitgliedern die Annahme des neuen Angebots empfiehlt. Auf ihrer Website heißt es: "Es ist an der Zeit, dass unsere Mitglieder diese Errungenschaften festhalten." Das jüngste Angebot ist seit September die vierte Offerte, die Boeing den Arbeitnehmern unterbreitet.
Wie das manager magazin berichtet, hatte die Gewerkschaft ursprünglich eine Gehaltssteigerung von 40 Prozent gefordert. Der Streik hat die Produktion des Verkaufsschlagers Boeing 737 Max sowie der Langstrecken-Baureihen 767 und 777 lahmgelegt. Dies setzt den ohnehin schon krisengeschüttelten Konzern zusätzlich unter Druck.
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