19.10.2024
Bosch reduziert Stellenabbau in der Werkzeugsparte nach Einigung mit Betriebsrat

Einigung mit Betriebsrat: Bosch streicht etwas weniger Jobs in Werkzeugsparte

Der Technologiekonzern Bosch hat eine Einigung mit dem Betriebsrat erzielt, die die Anzahl der bis Ende 2026 abzubauenden Stellen in der Werkzeugsparte Power Tools reduziert. Ursprünglich war geplant, 560 Stellen abzubauen, jedoch wurde diese Zahl auf 480 gesenkt. Diese Entscheidung wurde in einer Vereinbarung festgehalten, die von beiden Parteien unterzeichnet wurde.

Die Vereinbarung sieht zudem vor, dass betriebsbedingte Kündigungen für die Mitarbeiter in den Zentral-, Entwicklungs- und Verwaltungsbereichen bis Ende 2028 ausgeschlossen werden. Die Produktionsstätten am Hauptsitz im schwäbischen Leinfelden-Echterdingen sind von diesen Maßnahmen nicht betroffen. Dennoch betrifft der Stellenabbau nahezu ein Viertel der rund 2.000 Beschäftigten am Standort und etwa 15 Prozent der insgesamt 3.100 Mitarbeiter in Deutschland.

Hintergrund der Stellenstreichungen

Die Entscheidung von Bosch, Stellen abzubauen, ist Teil eines größeren Plans zur Kostensenkung und zur Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit der Sparte. Der Druck auf die Unternehmen ist in den letzten Jahren gestiegen, insbesondere aufgrund der globalen Wirtschaftslage und der Kaufzurückhaltung der Verbraucher, die sich negativ auf die Umsätze auswirkt. Im Jahr 2023 trugen die Consumer Goods, zu denen auch Power Tools gehört, mehr als ein Fünftel zum Gesamterlös von Bosch bei, der bei rund 91,6 Milliarden Euro lag.

In den letzten Monaten war eine spürbare Abnahme der Verkaufszahlen zu verzeichnen, wodurch die Notwendigkeit entstand, die Kostenstruktur des Unternehmens zu überprüfen. Bosch rechnet mit einer Verbesserung der Marktlage erst frühestens im Jahr 2025, was die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung unterstreicht.

Sozialverträgliche Maßnahmen

Um den Abbau sozialverträglich zu gestalten, plant Bosch, betroffene Mitarbeiter auf interne Stellen innerhalb der Unternehmensgruppe zu vermitteln. Neben dieser internen Vermittlung werden auch freiwillige Abfindungsprogramme und Regelungen für Vorruhestände angeboten. Darüber hinaus sind Beratungsangebote für die berufliche Neuorientierung außerhalb des Unternehmens vorgesehen.

Der Bereichsvorstandsvorsitzende Thomas Donato äußerte sich zufrieden über die erzielte Einigung und betonte die Wichtigkeit der Vereinbarung für die wirtschaftliche Stabilität von Power Tools in einem herausfordernden Umfeld. Auch der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Sebastian Janetzko hob hervor, dass ein klarer Kompromiss erzielt wurde, der sowohl die Interessen der Beschäftigten als auch die des Unternehmens berücksichtigt.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, unter denen Bosch operiert, sind durch einen hohen Preis- und Wettbewerbsdruck gekennzeichnet. Dies betrifft nicht nur die Werkzeugsparte, sondern auch andere Bereiche des Unternehmens, wie die Autozulieferindustrie und die Haushaltsgerätesparte. In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Ankündigungen von Stellenabbau bei Bosch, was zu landesweiten Protesten von Beschäftigten führte, die ihre Arbeitsplätze sichern wollten.

Die Herausforderungen, vor denen Bosch steht, sind nicht einzigartig, sondern spiegeln eine breitere Entwicklung in der Industrie wider. Viele Unternehmen sehen sich gezwungen, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken und anzupassen, um in einem sich rasch verändernden Markt bestehen zu können.

Zukunftsausblick

Die Einigung mit dem Betriebsrat stellt einen ersten Schritt dar, um die interne Stabilität und die Wettbewerbsfähigkeit der Bosch Power Tools Sparte zu sichern. Die nächsten Jahre werden entscheidend sein, um die Auswirkungen dieser Maßnahmen zu bewerten und weitere Strategien zur Anpassung an die Marktentwicklungen zu entwickeln.

Bosch wird weiterhin die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beobachten und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen müssen, um sicherzustellen, dass das Unternehmen auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet ist. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die getroffenen Maßnahmen die gewünschten Effekte erzielen und ob sich die Marktbedingungen für die Werkzeugsparte tatsächlich verbessern.

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