Der Verein "Joints-Venture" in Bielefeld hat als erste genehmigte Cannabis-Anbauvereinigung Nordrhein-Westfalens seine Ernte an die Mitglieder ausgegeben. Wie unter anderem die "Zeit" (29.11.2024) und die Westdeutsche Zeitung (WZ, 29.11.2024) berichteten, konnten 2,5 Kilogramm Cannabis geerntet und verteilt werden. Die Genehmigung zur Kultivierung erhielt der Verein vor zwei Monaten von der Bezirksregierung.
Die Ausgabestelle befindet sich in der Bielefelder Innenstadt, der genaue Anbauort bleibt geheim. Mitglieder können dort bis zu 25 Gramm Cannabis für 7,50 Euro pro Gramm erwerben. Diese Mengenbegrenzung ist gesetzlich vorgeschrieben. N-tv (29.11.2024) betonte, dass "Joints-Venture" der erste Verein in NRW ist, der Cannabis an seine Mitglieder ausgibt.
Bis Mitte November hatten die Bezirksregierungen in NRW knapp einem Dutzend Anbauvereinigungen die Genehmigung erteilt. Zahlreiche weitere Anträge sind laut Behördenangaben noch in Bearbeitung. Die Vereine unterliegen strengen Auflagen, wie der Benennung eines Suchtpräventionsbeauftragten und einem Verbot der Ausgabestelle in der Nähe von Schulen oder Spielplätzen. Der Anbau unterliegt zudem behördlichen Kontrollen. Ähnliche Informationen veröffentlichte auch das Mindener Tageblatt (MT, 29.11.2024).
Die Nachfrage nach Mitgliedschaften in Cannabis-Anbauvereinigungen ist hoch. Bereits Anfang November berichtete die Tagesschau (02.11.2024) über mehrere genehmigte Vereine und eine hohe Anzahl an Anträgen in NRW. Auch in anderen Bundesländern, wie Niedersachsen, hat der erste Cannabis Social Club bereits seine Ernte verteilt.
Diese Entwicklung in NRW steht im Zusammenhang mit der bundesweiten Teillegalisierung von Cannabis vom 1. April 2024. Diese erlaubt den Anbau und die Abgabe von Cannabis in nicht-kommerziellen Anbauvereinigungen mit bis zu 500 Mitgliedern. Die WP (15.11.2024) berichtete beispielsweise über einen Cannabis-Anbauverein in Ennepetal, der kurz vor dem Erhalt seiner Lizenz stand.