8.1.2025
Carsharing in NRW: Zwischen Wachstum und Ruhrgebietslücke

Carsharing in Nordrhein-Westfalen: Erfolge und Herausforderungen

Das Carsharing-Angebot in Nordrhein-Westfalen entwickelt sich unterschiedlich: Während es in vielen Städten wächst, bleibt das Ruhrgebiet zurück. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2025-01/08/viele-nrw-staedte-hinken-beim-carsharing-noch-hinterher) berichtet, belegt ein Ranking des Bundesverbandes Carsharing (bcs) vom November, dass Düsseldorf und Köln zu den deutschen Top-20-Städten gehören, das Ruhrgebiet hingegen nur ein spärliches Angebot aufweist.

Der bcs, der über 200 Carsharing-Anbieter vertritt, stellt eine dynamische Entwicklung des Carsharing-Marktes fest, die sich auch in NRW zeigt. Die Anzahl der Städte mit Carsharing, die Fahrzeugflotte und die Nutzerzahlen nehmen kontinuierlich zu. Carsharing erlaubt es mehreren Nutzern, sich ein Auto zu teilen, ohne es selbst besitzen zu müssen. Die Anbieter stellen die Fahrzeuge entweder an festen Stationen oder im flexiblen Free-Floating-Modell innerhalb eines festgelegten Gebiets zur Verfügung.

Der Rückzug des Anbieters Greenwheels vor zwei Jahren ist laut bcs ein Grund für das vergleichsweise geringe Angebot im Ruhrgebiet. Andere Anbieter wie cambio und stadtmobil versuchen, diese Lücke zu füllen, so Gunnar Nehrke, Geschäftsführer des Bundesverbandes Carsharing, gegenüber der dpa (zitiert in der Süddeutschen Zeitung, https://www.sueddeutsche.de/panorama/alternativen-zum-eigenen-auto-viele-nrw-staedte-hinken-beim-carsharing-noch-hinterher-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250108-930-337498).

Trotzdem besteht ein deutlicher Unterschied zu Carsharing-Hochburgen wie Karlsruhe, München und Hamburg, aber auch zu Köln und Düsseldorf. Während in Karlsruhe über fünf Carsharing-Fahrzeuge pro 1.000 Einwohner verfügbar sind, kommen München und Hamburg auf über drei und Köln und Düsseldorf auf über zwei. In Dortmund liegt die Quote hingegen bei nur 0,06 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner, was laut bcs 36 Autos entspricht. In Köln sind 2.325 Carsharing-Autos im Einsatz, in Düsseldorf 1.472. Münster, Aachen und Bonn bieten jeweils etwa ein Fahrzeug pro 1.000 Einwohner an.

Essen, die viertgrößte Stadt in NRW, hat ihr Angebot in den letzten zwei Jahren um etwa 100 auf 220 Fahrzeuge aufgestockt und bietet damit das größte Angebot im Ruhrgebiet, gefolgt von Duisburg. Auch Wuppertal verfügt mit 226 Fahrzeugen über eine vergleichsweise große Auswahl. Gelsenkirchen, die zwölftgrößte Stadt im Ruhrgebiet, wird im Ranking aufgrund fehlender Angebote nicht erwähnt.

Die steigenden Kosten für den Unterhalt eines eigenen Autos, vor allem für Versicherungen und Reparaturen, tragen laut Gunnar Nehrke zur steigenden Carsharing-Nachfrage bei (WAZ, https://www.waz.de/staedte/hattingen/article241785846/Leben-ohne-eigenes-Auto-ist-moeglich-So-geht-es-in-Hattingen.html). Zwei Faktoren fördern das Carsharing-Angebot in einer Stadt: Das langfristige Engagement eines Anbieters, der den lokalen Markt erschließt, und die Bereitstellung von Carsharing-Stellplätzen im öffentlichen Raum durch die Kommunen. Bonn und Essen sind Beispiele für Städte, die kürzlich Carsharing-Stellplätze in bedeutendem Umfang bereitgestellt haben, wie Antenne NRW (https://www.antenne.nrw/news/nrw-news/getoeteter-kollege-in-brandenburg-nrw-polizei-mit-trauerflor) berichtet.

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