Meta: Zuckerberg plant umfassende Änderungen für Facebook und Instagram
Mark Zuckerberg, CEO von Meta, plant weitreichende Veränderungen in der Inhaltsmoderation auf Facebook und Instagram. Er strebt, wie die FAZ berichtet, eine stärkere Gewichtung der Meinungsfreiheit an und will die Zusammenarbeit mit externen Faktencheckern einstellen. Stattdessen sollen Nutzer, ähnlich dem von Elon Musk auf X (ehemals Twitter) eingeführten System der „Community Notes“, Kontext zu Beiträgen hinzufügen können. Laut FAZ begründet Zuckerberg diesen Schritt mit der angeblichen politischen Voreingenommenheit der Faktenchecker, die Misstrauen bei den Nutzern geschürt hätten.
Die neue Moderationsstrategie betrifft auch sensible Themen wie Migration und Gender. Die FAZ berichtet weiter, dass Zuckerberg die Richtlinien für Beiträge zu diesen Themen lockern möchte, da sie seiner Meinung nach nicht mehr dem aktuellen gesellschaftlichen Diskurs entsprechen und abweichende Meinungen unterdrücken. Er räumt ein, dass diese Änderungen möglicherweise zu einer Zunahme anstößiger Inhalte führen könnten, betont aber gleichzeitig, dass weniger Konten unberechtigt eingeschränkt würden.
Die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet, dass die automatisierten Inhaltsfilter abgeschwächt werden sollen und nur noch bei illegalen Inhalten und schweren Regelverstößen eingreifen sollen. Kleinere Verstöße sollen erst nach Meldung durch andere Nutzer bearbeitet werden. Zudem plant Zuckerberg laut SZ, politische Inhalte im Algorithmus wieder stärker zu gewichten, nachdem diese zuvor benachteiligt wurden.
Des Weiteren verlagert Zuckerberg, der SZ zufolge, die amerikanischen Moderationsteams von Kalifornien nach Texas. Begründet wird dies mit geringeren Bedenken hinsichtlich der politischen Einstellungen der Mitarbeiter in Texas. Ähnlich wie Musk, der den Firmensitz von X nach Texas verlegt hat, scheint Zuckerberg damit einen konservativeren Kurs einzuschlagen.
Watson.ch berichtet, dass Zuckerberg auch eine Zusammenarbeit mit der Trump-Regierung anstrebt, um gegen Regierungen vorzugehen, die amerikanische Unternehmen und Plattformen zensieren. Explizit nennt er Europa, Lateinamerika und China. Er kritisiert die EU-Gesetzgebungen zu Künstlicher Intelligenz und digitalen Diensten und wirft Europa vor, „Zensur zu institutionalisieren“.
Wie Heise Online berichtet, wird die Entscheidung über die Wahrhaftigkeit von Inhalten künftig den Nutzern überlassen. Diese sollen in den Community Notes Hinweise unter Beiträge schreiben. Bisher wurde der Wahrheitsgehalt von Inhalten von Dritten geprüft. Zuckerberg kündigt außerdem an, dass Hinweise auf zusätzliche Informationen bei geprüften Inhalten in Zukunft weniger prominent angezeigt werden.
Auch die Kölnische Rundschau berichtet über die Abkehr von den Faktencheckern und die Lockerung der Moderationsregeln. Zuckerberg räumt ein, dass es mit dem neuen Ansatz „mehr schlechte Dinge“ auf den Plattformen geben werde. Im Gegenzug würden aber weniger Fehler durch übertriebene Moderation gemacht.
Web.de zitiert Zuckerberg mit den Worten: "Wir werden die Faktenprüfer abschaffen." Er begründet seine Entscheidung damit, dass die Faktenchecker zu politisch voreingenommen gewesen seien und mehr Vertrauen zerstört als geschaffen hätten. Zuckerberg kritisiert außerdem die KI hinter dem Faktenchecking, die seiner Ansicht nach zu viele Fehler mache und zu viele harmlose Beiträge herausfiltere.
Quellen:
- FAZ.NET: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/was-zuckerberg-auf-facebook-und-instagram-aendern-will-110217111.html
- Süddeutsche Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/mark-zuckerberg-trump-zensur-facebook-instagram-faktencheck-li.3178088?reduced=true
- Watson.ch: https://www.watson.ch/digital/facebook/245618302-meta-schafft-faktenchecker-ab-facebook-und-instagram-mit-aenderung
- Netzwelt (Spiegel Online): https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/mark-zuckerberg-kuendigt-richtungswechsel-bei-facebook-und-instagram-an-a-8639e621-2866-495c-888e-de50eb42c32a
- Web.de: https://web.de/magazine/politik/us-politik/radikale-aenderung-faktenpruefer-abschaffen-40531374
- Kölnische Rundschau: https://www.rundschau-online.de/politik/dpa-politik/faktenchecker-ad-meta-oeffnet-die-schleusen-934459
- Heise Online: https://www.heise.de/news/Meta-Weniger-Moderation-mehr-Meinungsfreiheit-bei-Facebook-Co-10230423.html