September 10, 2024
CDU-Kandidatin Awemo setzt auf Vielfalt und Integration im Wahlkampf

CDU-Kandidatin in Cottbus: Frau Awemo will es der AfD zeigen

Die bevorstehenden Landtagswahlen in Brandenburg, die am 22. September 2024 stattfinden, werfen bereits ihre Schatten voraus. Eine der vielversprechendsten Kandidatinnen ist Adeline Abimnwi Awemo, die für die CDU im Wahlkreis Cottbus-Süd antritt. Die gebürtige Kamerunerin, die vor 22 Jahren nach Deutschland kam, hat sich in der politischen Landschaft der Region einen Namen gemacht und möchte mit ihrer Kandidatur ein starkes Zeichen gegen die AfD setzen.

Awemo, die in Kumba, Kamerun, geboren wurde, kam nach Deutschland, um ihren Master in Umweltwissenschaften zu machen. Ihr Interesse an Politik war zu Beginn gering, da sie sich vor allem auf ihre Integration in die deutsche Gesellschaft konzentrierte. In Cottbus fand sie Unterstützung in der katholischen Kirchengemeinde, die ihr half, die deutsche Sprache zu erlernen. Neun Monate nach ihrer Ankunft fühlte sie sich bereits als Teil der Gemeinschaft, trotz der negativen Erfahrungen, die sie aufgrund ihrer Hautfarbe gemacht hatte. „Beleidigende Menschen gibt es überall auf der Welt“, sagt Awemo und betont, dass sie sich von solchen Vorfällen nicht aufhalten lassen will.

Die CDU hat sich in Brandenburg als Anti-Ampel-Partei positioniert und setzt auf eine klare Botschaft: Die derzeitige Bundesregierung muss abgelöst werden. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer wachsenden Unzufriedenheit in der Bevölkerung, die sich auch in den Umfragewerten der AfD widerspiegelt. Awemo sieht ihre Rolle als Kandidatin nicht nur als politische Herausforderung, sondern auch als Chance, die Stimmen der Migranten und derjenigen, die sich von der AfD bedroht fühlen, zu mobilisieren.

Der Wahlkampf wird von Spannungen und Konflikten geprägt, die sich in den letzten Monaten verstärkt haben. Erst kürzlich wurde Awemo beim Plakatieren von einer Frau angegriffen, die rassistische Beleidigungen äußerte. Dieser Vorfall hat nicht nur in der CDU, sondern auch in anderen Parteien Empörung ausgelöst. Der Brandenburger Innenminister Michael Stübgen und der CDU-Landesvorsitzende Jan Redmann verurteilten den Angriff scharf und betonten die Notwendigkeit, die Sicherheit von politischen Akteuren zu gewährleisten.

Awemo selbst hat sich kämpferisch gezeigt und betont, dass sie trotz des Angriffs weiterhin Wahlkampf machen wird. „Ich habe Respekt vor Menschen, keine Angst“, erklärte sie und fügte hinzu, dass sie für eine Stadt kämpfe, die viele nette Menschen beherberge. Ihre Entschlossenheit, sich nicht von solchen Vorfällen einschüchtern zu lassen, könnte für viele Wähler ein Zeichen der Hoffnung darstellen.

Die CDU verfolgt mit Awemo eine Strategie, die darauf abzielt, die Wählerbasis in einer Region zu erweitern, in der die AfD stark ist. Ihre Kandidatur wird als Versuch gewertet, die Wähler von der AfD zurückzugewinnen und ein Zeichen für Vielfalt und Integration zu setzen. Awemo ist sich der Herausforderungen bewusst, die mit ihrer Kandidatur verbunden sind, sieht jedoch auch die Möglichkeit, die politische Landschaft in Brandenburg positiv zu beeinflussen.

Die Landtagswahl 2024 in Brandenburg wird nicht nur für die CDU, sondern auch für die AfD und andere Parteien entscheidend sein. Die Dynamik des Wahlkampfs wird durch die aktuellen gesellschaftlichen Spannungen und die wachsende Polarisierung beeinflusst. Awemo ist sich dieser Herausforderungen bewusst und sieht ihre Rolle als eine, die über die Politik hinausgeht. Sie möchte ein Vorbild für andere Migranten sein und zeigen, dass Integration und politisches Engagement Hand in Hand gehen können.

In den kommenden Wochen wird sich zeigen, wie die Wähler auf Awemos Botschaft und die der CDU reagieren. Die Wahl wird nicht nur über die politische Zukunft Brandenburgs entscheiden, sondern auch darüber, wie sich die Gesellschaft in Bezug auf Diversität und Integration weiterentwickeln wird.

Awemo ist bereit, sich dieser Herausforderung zu stellen und hofft, dass ihre Kandidatur dazu beitragen kann, eine positive Veränderung in der politischen Kultur zu bewirken. „In unserer Demokratie wird der Wahlkampf mit Argumenten ausgetragen und nicht mit den Fäusten“, betont sie und zeigt damit ihren unerschütterlichen Glauben an die Werte der Demokratie.

Die kommenden Wochen bis zur Wahl werden entscheidend sein, nicht nur für Awemo und die CDU, sondern für die gesamte politische Landschaft in Brandenburg.

Quellen: FAZ, rbb24, MAZ.

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