Die deutsche Ökonomin Claudia Buch hat im Januar 2024 die Leitung der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) übernommen. Die 57-Jährige, zuvor Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank, ist nun für die Überwachung der 111 größten Banken Europas zuständig. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) hebt ihre gründliche Vorbereitung, strukturierte Arbeitsweise, verbindliche Art und klare Aussagen als wichtige Eigenschaften für dieses anspruchsvolle Amt hervor. Buchs zentrale Aufgabe besteht darin, die Stabilität des europäischen Bankensystems zu sichern und möglichen Finanzkrisen vorzubeugen.
Bereits seit April 2023 gehörte Buch dem Aufsichtsgremium der EZB-Bankenaufsicht und dem Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht an. Wie manager magazin online berichtet, unterstrich sie bei ihrem Amtsantritt die Bedeutung der Bankenaufsicht für eine stabile Bankenunion. Ihr erklärtes Ziel ist es, die Widerstandsfähigkeit des Bankensektors zu stärken.
Der sogenannte "Single Supervisory Mechanism" (SSM), die EZB-Bankenaufsicht, wurde 2014 im Zuge der globalen Finanzkrise geschaffen. Aktuell überwacht der SSM 109 Institute, darunter die Deutsche Bank und die Commerzbank. Ziel ist es, durch einheitliche Regulierungen mehr Stabilität im Finanzsystem zu erreichen.
Vor ihrer Tätigkeit bei der Bundesbank leitete Claudia Buch das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und war Mitglied im Sachverständigenrat.