Vom 11. bis 22. November 2024 findet in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, die 29. UN-Klimakonferenz (COP29) statt. Die Konferenz steht im Zeichen der Klimafinanzierung und der Anpassung an die bereits spürbaren Folgen des Klimawandels. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (F.A.Z.) am 9. November 2024 berichtete, dreht sich der Diskurs vorrangig um die Frage, wie die notwendigen finanziellen Mittel zur Bewältigung der Klimakrise bereitgestellt werden können. Der Austragungsort selbst, Aserbaidschan, generiert 90 Prozent seiner Exporteinnahmen aus fossilen Brennstoffen, was die Konferenz in ein besonderes Licht rückt. Laut F.A.Z. überschatten zudem politische Turbulenzen, wie die Absage der Reise von Bundeskanzler Scholz und das Wahlergebnis in den USA, die Konferenz.
Ein zentrales Thema der COP29 ist die zukünftige Gestaltung der Klimafinanzierung. Die bisherige Vereinbarung, wonach wohlhabendere Staaten jährlich 100 Milliarden Dollar zur Unterstützung ärmerer Länder bereitstellen, läuft 2025 aus. Wie es in einem Hintergrundartikel der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) vom 8. November 2024 heißt, ist es fraglich, ob sich künftig auch große Emittenten wie China oder die Golfstaaten an der Finanzierung beteiligen werden. Der Bedarf liegt laut Schätzungen der Vereinten Nationen bei 2,4 Billionen Dollar jährlich, wie die F.A.Z. berichtet.
Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Agenda sind die nationalen Klimaschutzbeiträge (NDCs). Bis Februar 2025 müssen die Staaten ihre Ziele für 2035 darlegen. Wie die bpb berichtet, zeigt ein Bericht der Vereinten Nationen, dass die Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts 2,6 Grad erreichen könnte, selbst wenn alle Staaten ihre derzeitigen Ziele einhalten. Das Pariser Abkommen von 2015, das die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzen soll, scheint in weiter Ferne. Laut F.A.Z. wird 2024 voraussichtlich das erste Jahr sein, in dem dieser Wert im Durchschnitt überschritten wird. Dies bestätigt auch Germanwatch in einem Blogpost vom 8. November 2024.
Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten stellt eine zusätzliche Herausforderung für die internationale Klimadiplomatie dar. Wie die F.A.Z. berichtet, waren die USA unter seiner ersten Amtszeit aus dem Pariser Abkommen ausgetreten. Beobachter befürchten, dass das aktuelle Wahlergebnis von einigen Staaten als Vorwand genutzt werden könnte, um Fortschritte im Klimaschutz zu blockieren. China könnte hingegen versuchen, die Führungsrolle in der internationalen Klimapolitik zu übernehmen.
Neben der Klimafinanzierung und den NDCs werden in Baku auch weitere Themen diskutiert, wie die Deutsche Welle (DW) am 7. November 2024 berichtete. Dazu gehören unter anderem die Implementierung von CO2-Marktmechanismen (Artikel 6 des Pariser Abkommens), die Anpassung an den Klimawandel und der Umgang mit klimabedingten Verlusten und Schäden. Die Heinrich-Böll-Stiftung betonte am 15. Oktober 2024 die Bedeutung eines gerechten Übergangs (Just Transition) hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft. Germanwatch fordert in einer Pressemitteilung vom 6. November 2024 ehrgeizigere nationale Klimaziele und einen sozial gerechten Klimaschutz. Die DW berichtet über die Repressionen gegen Kritiker der aserbaidschanischen Regierung im Vorfeld der Konferenz.
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