Die Ermittlungen der Berliner Staatsanwaltschaft gegen einen Palliativarzt wegen Mordverdachts haben sich erweitert. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/28/berliner-palliativarzt-soll-acht-menschen-getoetet-haben) und die dpa berichten, gehen die Behörden nun von mindestens acht Todesopfern aus. Der 40-jährige Arzt sitzt bereits seit Anfang August in Untersuchungshaft. Anfangs wurde gegen ihn wegen Totschlags und Brandstiftung ermittelt, da er verdächtigt wurde, vier Patientinnen im Alter zwischen 72 und 94 Jahren getötet und anschließend Feuer in ihren Wohnungen gelegt zu haben, um die Taten zu verschleiern.
Die Ausweitung der Ermittlungen erfolgte nach der Auswertung von Patientenakten des Arztes und der Exhumierung sowie gerichtsmedizinischen Untersuchung zweier weiterer Leichen. Die Staatsanwaltschaft vermutet nun, dass der Arzt auch für den Tod von zwei Frauen im Alter von 70 und 61 Jahren sowie zwei Männern im Alter von 70 und 83 Jahren verantwortlich ist. Laut Staatsanwalt Sebastian Büchner soll er den Opfern jeweils eine „Mischung verschiedener Medikamente“ verabreicht haben. Wie die dpa meldet, geht die Staatsanwaltschaft inzwischen von Mord aus, da nach derzeitigem Ermittlungsstand kein anderes Motiv als die Tötung der Opfer erkennbar sei. Das Mordmerkmal der „Mordlust“ sei damit erfüllt.
Der Haftbefehl gegen den Arzt wurde entsprechend erweitert. Die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/28/berliner-palliativarzt-soll-acht-menschen-getoetet-haben) berichtet, dass sich der 40-Jährige bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert hat. Bereits nach seiner Verhaftung im Sommer wurden weitere mögliche Taten geprüft. Diese Überprüfung dauert an, und eine eigene Ermittlungsgruppe wurde dafür eingerichtet. Der Arzt soll die Taten im Rahmen seiner Tätigkeit für einen Pflegedienst begangen haben. Die schwer kranken Patienten befanden sich laut Staatsanwaltschaft zum Tatzeitpunkt nicht in der Sterbephase.
Auslöser der Ermittlungen im Sommer 2024 waren die Brände, die der Mediziner gelegt haben soll. Die Polizei ermittelte zunächst wegen Brandstiftung mit Todesfolge, kam dann aber dem Arzt immer näher. Hinweise des Pflegedienstes, für den der Beschuldigte arbeitete, trugen laut Staatsanwaltschaft dazu bei. Mitarbeiter des Pflegedienstes reagierten nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Sommer bestürzt. Die Geschäftsführung erklärte, der gesamte Sachverhalt sei unbegreiflich und die vollständige Aufklärung habe oberste Priorität. Man kooperiere umfassend mit den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.
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