Nordrhein-Westfalen verfügt über das längste Fernwärmenetz Deutschlands, liegt aber bei der Anzahl der angeschlossenen Haushalte lediglich im Mittelfeld. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/26/rangliste-nrw-bei-fernwaerme-im-mittelfeld) unter Berufung auf eine Rangliste des Umweltverbands WWF berichtet, waren 2023 nur 10,9 Prozent der nordrhein-westfälischen Haushalte an das fast 5.000 Kilometer lange Netz angeschlossen. Damit belegt NRW im Ländervergleich Platz 11. Mecklenburg-Vorpommern führt die Rangliste mit einer Anschlussquote von 38,1 Prozent an, während Rheinland-Pfalz mit 5,3 Prozent das Schlusslicht bildet.
Der WWF kritisiert, dass deutschlandweit umweltschonende Energiequellen bei der Fernwärmeerzeugung kaum eine Rolle spielen. Auch in NRW wird die Fernwärme größtenteils aus Braunkohle und Erdgas gewonnen. Pro Kilowattstunde Wärme werden in NRW 300 Gramm Kohlendioxid (CO2) ausgestoßen. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 316 Gramm. Bremen verzeichnet mit 474 Gramm CO2 pro Kilowattstunde die höchsten Treibhausgasemissionen, während das Saarland (239 Gramm) und Bayern (269 Gramm) die niedrigsten Werte aufweisen.
Laut WWF haben erneuerbare Energien wie Erdwärme, Großwärmepumpen und Abwärme aus industriellen Prozessen bisher nur einen verschwindend geringen Anteil an der Fernwärmeerzeugung. Der Verband hofft auf eine Verbesserung der Situation durch die Umsetzung kommunaler Wärmeplanungen. Ähnliche Kritikpunkte werden auch von anderen Medien geteilt. So berichtet ntv (https://www.n-tv.de/regionales/thueringen/Thueringens-Fernwaermenetz-im-Laendervergleich-gut-ausgebaut-article25387694.html) über die bundesweite Situation und hebt hervor, dass klimafreundliche Technologien bei der Fernwärme in Deutschland noch weitgehend ungenutzt bleiben.
Die Süddeutsche Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/wissen/energieversorgung-rangliste-nrw-bei-fernwaerme-im-mittelfeld-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241126-930-299647) greift die Meldung ebenfalls auf und betont die Diskrepanz zwischen dem langen Fernwärmenetz in NRW und der vergleichsweise geringen Anschlussquote. Auch ntv (https://www.n-tv.de/regionales/hamburg-und-schleswig-holstein/Mecklenburg-Vorpommern-bei-Fernwaerme-an-der-Spitze-article25387682.html) berichtet über die Spitzenposition Mecklenburg-Vorpommerns bei der Fernwärmeversorgung und verweist ebenfalls auf die Kritik des WWF an der geringen Nutzung erneuerbarer Energien.
Der Zensus 2022 (https://www.zensus2022.de/DE/Aktuelles/PM_Zensus_2022_Ergebnisveroeffentlichung_Drei-Viertel_aller_Wohnungen_mit_Gas_oder_Oel_beheizt.html) zeigt, dass Gas und Öl weiterhin die dominierenden Energieträger für die Beheizung von Wohnungen in Deutschland sind. Während bei älteren Gebäuden fossile Energieträger vorherrschen, nimmt der Anteil von Wärmepumpen bei Neubauten zu. Diese Entwicklung könnte langfristig auch Auswirkungen auf die Fernwärmeversorgung haben.