Die Gemeinde Trogen in Oberfranken hat erneut Klage gegen den geplanten Verlauf der Stromtrasse SüdOstLink eingereicht. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/20/gemeinde-klagt-erneut-gegen-verlauf-von-stromtrasse) berichtet, ging die Klage am Dienstag beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ein. Zusätzlich wurde ein Eilantrag gestellt. Beide richten sich gegen den Planfeststellungsbeschluss der Bundesnetzagentur für den Streckenabschnitt zwischen Münchenreuth im Landkreis Hof und Marktredwitz im Landkreis Wunsiedel.
Hauptkritikpunkt der Gemeinde ist der Verlauf der Trasse durch ein Trinkwasserschutzgebiet. Bürgermeister Sven Dietrich (CSU) erklärte laut dpa, die Gemeinde werde den Trassenverlauf in seiner jetzigen Form „mit allen Mitteln verhindern“. Er argumentiert, dass die Fachbehörden die Gefährdung der Trinkwasserversorgung durch den Trassenverlauf bestätigt hätten. Dietrich verweist auf eine alternative Streckenführung, die diese Gefahr nicht berge und fordert deren Umsetzung durch die Bundesnetzagentur und den Netzbetreiber Tennet.
Tennet betont, das Projekt im Einklang mit den betroffenen Kommunen umsetzen zu wollen. Wie aus einer Meldung von HITRADIO RTL (https://www.hitradio-rtl.de/nachrichten/regional/Gemeinde-klagt-erneut-gegen-Verlauf-von-Stromtrasse-id1227852.html) hervorgeht, sei die von der Gemeinde vorgeschlagene Alternative nach Abwägung von Umweltbelangen, technischer Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit nicht vorzugswürdig. Ein Tennet-Sprecher wies zudem darauf hin, dass Klagen gegen Planfeststellungsbeschlüsse in der Regel keine aufschiebende Wirkung haben und Bauarbeiten trotz Klageeinreichung fortgesetzt werden können.
Die Stromtrasse SüdOstLink soll ab 2027 Strom von Mecklenburg-Vorpommern über Sachsen-Anhalt nach Bayern transportieren. Der bayerische Abschnitt der Trasse ist als Erdkabel geplant und rund 270 Kilometer lang. Wie dpa meldet, begannen die ersten Kabelverlegungen im Landkreis Hof bereits Anfang November.
Es ist nicht die erste Klage der Gemeinde Trogen gegen den Trassenverlauf. Wie die Frankenpost (https://www.frankenpost.de/inhalt.suedostlink-trogen-klagt-gegen-trassenverlauf.a335364d-1cd5-4b7a-a863-f03c8236a10c.html) berichtet, scheiterte bereits eine Klage gegen eine Veränderungssperre, die eine Erweiterung des Trinkwasserschutzgebietes verhindert. Nach Angaben von Tennet wurden in Bayern bisher sechs Klagen gegen den SüdOstLink vor dem Bundesverwaltungsgericht verhandelt und abgewiesen. Die aktuelle Klage ist darin noch nicht enthalten.