Der ehemalige Oberbürgermeister von Hannover, Herbert Schmalstieg (SPD), hat sich deutlich zur aktuellen Debatte um die Kanzlerkandidatur der SPD geäußert und fordert Verteidigungsminister Boris Pistorius auf, den Spekulationen ein Ende zu setzen. Wie die Zeit am 20. November 2024 berichtete (https://www.zeit.de/news/2024-11/20/hannovers-ex-ob-schmalstieg-pistorius-muss-eiertanz-beenden), soll Pistorius laut Schmalstieg klar erklären, dass er nicht als Kanzlerkandidat zur Verfügung steht. Schmalstieg bezeichnete die anhaltende Diskussion als "unwürdig und schädlich", sowohl für den amtierenden Kanzler Olaf Scholz als auch für die SPD insgesamt.
Schmalstieg, der von 1972 bis 2006 Oberbürgermeister von Hannover war, sprach sich entschieden für Scholz als Kanzlerkandidaten aus. Er lobte Scholz' Besonnenheit und Integrität und hob besonders dessen Rolle in der Vermeidung einer deutschen Beteiligung am Ukraine-Krieg hervor. Gleichzeitig kritisierte Schmalstieg Scholz' Umgang mit dem ehemaligen Finanzminister Christian Lindner (FDP), den er nach Schmalstiegs Ansicht "viel eher hätte rauswerfen sollen". Pistorius' Äußerungen zur "Kriegstüchtigkeit" Deutschlands bezeichnete der ehemalige Oberbürgermeister als "unerhört".
Die Diskussion um die Kanzlerkandidatur der SPD wird seit einiger Zeit in den Medien geführt. Wie unter anderem die dpa am 20. November 2024 meldete, gibt es innerhalb der Partei unterschiedliche Meinungen zur geeigneten Person für die Spitzenkandidatur. Während einige Abgeordnete Zweifel an Scholz' Kanzlerkandidatur äußerten, werden auch andere Namen, wie der von Pistorius, ins Spiel gebracht. Die Debatte belastet die SPD und wird auch öffentlich kontrovers diskutiert.
Die Äußerungen Schmalstiegs werfen ein weiteres Licht auf die innerparteilichen Spannungen und die Suche nach dem besten Weg für die SPD im kommenden Wahlkampf. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion weiter entwickelt und welche Entscheidung die SPD letztendlich in der Kanzlerkandidatenfrage treffen wird.