Die Frankfurter Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) erlebt einen anhaltenden Mitgliederzuwachs, der eng mit dem Kletterboom verbunden ist. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 19.11.2024 berichtete, ist die Sektion mit über 13.000 Mitgliedern der drittgrößte Sportverein der Stadt, hinter Eintracht Frankfurt und der TG Bornheim. Das Kletterzentrum des DAV in Preungesheim, oftmals als „Preungesheimer Alpen“ bezeichnet, spielt dabei eine zentrale Rolle.
Die 2013 eröffnete Kletterhalle an der Homburger Landstraße hat maßgeblich zum Mitgliederwachstum beigetragen. Von 5500 Mitgliedern im Jahr 2013 stieg die Zahl auf über 13.000. Der Verein hat darauf reagiert und die Mitarbeiterzahl auf 18 erhöht, um den gestiegenen Bedarf im Kletterbetrieb und in der Verwaltung zu decken. Der Jahresetat beläuft sich auf rund eine Million Euro. „Klettern ist weiter unglaublich im Kommen“, so der Sektionsvorsitzende Daniel Sterner gegenüber der FAZ. Auch als Schulfach gewinne Klettern in Hessen an Bedeutung, obwohl das Frankfurter Schulamt laut Sterner noch zurückhaltend sei.
Das Kletterzentrum bietet sowohl Sportklettern als auch Bouldern an. Letzteres, bei dem ohne Seil in Absprunghöhe geklettert wird, erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Die Kletterhalle zieht Menschen aller Altersgruppen an, von Senioren bis zu Schulkindern. Die pädagogischen Vorteile des Kletterns, wie die Förderung von Konzentration und Körperbeherrschung, werden auch von Schulen geschätzt. Darüber hinaus wird dem Klettern eine therapeutische Wirkung zugeschrieben. In Preungesheim gibt es einen „KlettTherapie-Treff“, der die positiven Effekte des Kletterns nutzt.
Die Frankfurter Sektion ist die viertälteste des DAV und wurde 1869 gegründet. Neben dem Betrieb der Kletterhalle engagiert sich der Verein auch in den Alpen. So wurde 2024 die Gepatschhütte in den Ötztaler Alpen umfassend saniert. Die Investitionen beliefen sich auf rund vier Millionen Euro und umfassten unter anderem einen Anbau und eine Erdwärmebohrung. Die Hütte ist die älteste durchgängig bewirtschaftete Hütte des DAV und ein beliebtes Ausflugsziel. Das Engagement des Vereins wird sowohl von Touristen als auch von den Einheimischen geschätzt, wie Thomas Demmer, Mitglied der Frankfurter Sektion, betont. Die Region und Frankfurt seien eng verbunden, und die Leistungen des DAV würden vor Ort respektiert.
Neben der Sanierung von Hütten gehört auch die Pflege der Bergwanderwege zu den Aufgaben des Vereins. Gerade im Hinblick auf den Klimawandel und die damit verbundenen Veränderungen der Wegebedingungen sei dies eine große Herausforderung, so Sterner. Der DAV bietet zudem Vorträge und Informationsveranstaltungen an, um auf die Gefahren in der Bergwelt aufmerksam zu machen.
Der Kletter Club Frankfurt (KCF), eine Gruppe innerhalb der DAV Sektion Frankfurt, trifft sich regelmäßig im Kletterzentrum Preungesheim. Der KCF bietet seinen Mitgliedern gemeinsame Klettertouren, Workshops und Themenabende an. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Mitgliedschaft im DAV Frankfurt und sichere Kenntnisse im Toprope-Sichern.
Der Sportkreis Frankfurt begrüßt die zunehmende Verbreitung des Kletterns und Boulderns in der Stadt. Das Klettern sei ein „körperliches und geistiges Fitnesspaket“, das Konzentration, Strategie, Kraft und Ausdauer gleichermaßen fördere, so der Vorsitzende Roland Frischkorn. Neben dem DAV bieten auch andere Frankfurter Vereine wie der TuS Hausen, die TSG Oberrad und die TSG Nieder-Erlenbach Klettern an.
Quellen:
- Frankfurter Allgemeine Zeitung: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/deutscher-alpenverein-frankfurt-warum-klettern-immer-beliebter-wird-110119094.html
- Deutscher Alpenverein Sektion Frankfurt am Main: https://dav-frankfurtmain.de/
- Kletterzentrum Frankfurt am Main: https://www.kletterzentrum-frankfurtmain.de/start/
- Stadt Frankfurt am Main: https://frankfurt.de/themen/sport/sportvereine/sportvereinswegweiser/s/sektion-frankfurt-am-main-des-deutschen-alpenverein-ev
- Sportkreis Frankfurt: https://www.sportkreis-frankfurt.de/sport-in-frankfurt/klettern-und-bouldern_33.html
