Die deutsche Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Die Konjunktur schwächelt und tiefgreifende Umbrüche in wichtigen Branchen wie der Automobilindustrie hinterlassen ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Trotz eines anhaltenden Fachkräftemangels sind Entlassungen und Stellenabbau keine Seltenheit mehr.
Wie der Stellenradar der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) zeigt, überwiegen die Abbaupläne von Unternehmen deutlich die geplanten Neueinstellungen. In den ersten drei Quartalen 2024 wurden fast 84.000 Stellenstreichungen angekündigt, während gleichzeitig nur 31.500 neue Stellen geschaffen werden sollen. Diese Zahlen, die auf der Auswertung von Unternehmensmeldungen basieren, verdeutlichen den negativen Trend auf dem deutschen Arbeitsmarkt.
Noch vor Kurzem präsentierte sich der Arbeitsmarkt mit Rekordbeschäftigungszahlen. Doch die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeichnen ein anderes Bild. Das Beschäftigungswachstum der letzten Monate beschränkte sich fast ausschließlich auf den öffentlichen Dienst. In der Industrie, dem Motor der deutschen Wirtschaft, gehen die Beschäftigungszahlen hingegen zurück.
Besonders die Automobilindustrie, lange Zeit ein Garant für sichere Arbeitsplätze, kämpft mit massiven Problemen. Die Zahl der Insolvenzen kleinerer und mittlerer Zulieferer steigt und selbst große Unternehmen wie Bosch, Continental und ZF reduzieren ihre Belegschaften.
Die Gründe für die Krise sind vielfältig: Der Wandel von Verbrennungsmotoren zu Elektroantrieben, die Digitalisierung des Autos und der zunehmende Wettbewerb durch chinesische Hersteller setzen die deutschen Autobauer unter Druck.
Als drastisches Zeichen wertete die F.A.Z. die Entscheidung von Volkswagen, die seit 20 Jahren bestehende Beschäftigungsgarantie zu kündigen. Dieser Schritt zeigt die Herausforderungen, vor denen die deutsche Wirtschaft steht.
Doch es gibt auch Lichtblicke. Während viele Unternehmen Stellen abbauen, plant der Fast-Food-Riese McDonald’s einen massiven Ausbau seines Geschäfts in Deutschland. Bis 2027 sollen 500 neue Restaurants entstehen und 10.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, wie der F.A.Z.-Stellenradar zeigt.
McDonald’s setzt dabei vor allem auf Drive-in-Restaurants, die entlang von Autobahnen und an Bahnhöfen entstehen sollen. Das Unternehmen sieht Deutschland trotz der Krise in der Automobilbranche weiterhin als "Autonation" und investiert in den Ausbau seiner Drive-in-Standorte und in die Ladeinfrastruktur für Elektroautos.
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem Transformationsprozess. Während traditionelle Industrien wie die Automobilbranche mit Schwierigkeiten kämpfen, entstehen in anderen Bereichen neue Arbeitsplätze. Für viele Arbeitnehmer bleiben die Zeiten jedoch unsicher.
Quelle: F.A.Z. - https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/jobs-in-gefahr-fuer-viele-arbeiter-und-angestellte-wird-es-ernst-110062942.html