19.10.2024
Sportwettenmarkt 2023: Zwischen Steuereinnahmen, Schwarzmarkt und Spielerschutz
Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) hat im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz die Situation des deutschen Sportwettenmarktes im Jahr 2023 analysiert. Im Fokus der Betrachtung standen dabei vor allem die Aspekte der Steuereinnahmen, des Schwarzmarktes und des Spielerschutzes. Laut DSWV-Präsident Mathias Dahms sind die Spieleinsätze der legalen Sportwettenanbieter in Deutschland im Jahr 2023 auf 7,72 Milliarden Euro gesunken – ein Rückgang von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Als Hauptgrund für diese Entwicklung nennt Dahms den zunehmenden Schwarzmarkt: "Das Geld fließt stattdessen in die Kassen der Schwarzmarktanbieter." Die Herausforderung für den legalen Markt liegt demnach im Wettbewerb mit den umfangreichen Wettangeboten illegaler Anbieter. Seit dem Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags 2021 und der damit verbundenen Begrenzung des Wettprogramms regulierter Anbieter sind viele Spieler zu illegalen Angeboten abgewandert. Der Verband fordert aus diesem Grund attraktivere Rahmenbedingungen für legale Wettanbieter, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Die Bekämpfung des Schwarzmarktes erweist sich als schwierig. Studien, wie die Schnabl-Studie des DSWV und des Deutschen Online Casinoverbands (DOCV), zeigen, dass deutsche Nutzer von Online-Glücksspielen rund die Hälfte ihrer Zeit auf illegalen Seiten verbringen. Der DSWV drängt daher auf eine Neuausrichtung der aktuellen Regulierungspolitik, um den legalen Markt zu stärken und gleichzeitig den Schwarzmarkt einzudämmen. Ein weiterer Diskussionspunkt ist der Spielerschutz. Um insbesondere zur Zeit von Großereignissen wie der Fußball-Europameisterschaft die Spieler in den legalen Markt zu lenken, hält der DSWV Werbung für essentiell. Nur bei von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) erlaubten Unternehmen würden Spieler geschützt. Ein Werbeverbot würde daher das Überleben der Sportwettenanbieter gefährden und Spielern keine Alternativen zum Schwarzmarkt bieten, auf dem keine Schutzmaßnahmen und Kontrollen bestehen. Der DSWV hebt hervor, dass seine Mitglieder ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen und unter anderem die Helpline der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) finanzieren. Um jedoch eine effektive Prävention von problematischem Spiel zu gewährleisten, sei es notwendig, dass die GGL oder auch das Bundesgesundheitsministerium eine bundesweite Studie zur Spielsuchtproblematik in Form einer regelmäßigen Erhebung durchführen würden. Der DSWV wurde 2014 gegründet und ist ein Zusammenschluss führender Sportwettenanbieter aus Deutschland und Europa. Alle Mitglieder besitzen bundesweite Erlaubnisse zur Durchführung von Sportwetten gemäß dem Glücksspielstaatsvertrag und unterliegen der Aufsicht durch die GGL. Sie erfüllen alle gesetzlichen Vorgaben zum Schutz von Spielern und Jugendlichen sowie zur Sicherheit und Zuverlässigkeit. Mit der Zahlung von Sportwettensteuern leisten die Mitglieder des DSWV einen Beitrag zum Allgemeinwohl in Deutschland und fördern den Sport als Werbetreibende und Sponsoren.
Weitere
Artikel