19.10.2024
Zusammenarbeit im Norden: Chancen für Schleswig-Holstein und Hamburg

Länderkooperation: Midyatli fordert mehr Zusammenarbeit im Norden

Die Diskussion um die Zusammenarbeit zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg hat in den letzten Tagen an Intensität gewonnen, insbesondere durch die Äußerungen von Serpil Midyatli, der SPD-Fraktionschefin im Schleswig-Holsteinischen Landtag. Midyatli hebt hervor, dass die Lebensrealität der Bürgerinnen und Bürger nicht an den Grenzen der Bundesländer haltmacht. Daher sei eine engere Kooperation zwischen den beiden Ländern von großer Bedeutung.

In ihrer Argumentation betont Midyatli, dass die bestehenden Kooperationen zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein nicht nur ausgebaut, sondern auch intensiviert werden sollten. Sie verweist insbesondere auf die Bereiche Bildung und Verkehr, in denen sie Hamburg als Vorbild ansieht. Die Bildungspolitik in Hamburg hat in den letzten Jahren positive Entwicklungen gezeigt, die auch für Schleswig-Holstein von Interesse sein könnten. Midyatli hebt hervor, dass Hamburger Schüler in Bildungsvergleichen regelmäßig bessere Ergebnisse erzielen als ihre schleswig-holsteinischen Mitschüler. Dies wirft die Frage auf, welche Maßnahmen in Hamburg erfolgreich sind und wie diese auf Schleswig-Holstein übertragen werden könnten.

Ein zentrales Element, das Midyatli anspricht, ist das Screening von Vorschulkindern. In Hamburg wird bereits ein konsequentes Screening von Viereinhalbjährigen durchgeführt, das dazu dient, frühzeitig Entwicklungsverzögerungen zu erkennen und gezielt zu fördern. Diese Praxis könnte auch in Schleswig-Holstein implementiert werden, um die Bildungsqualität zu steigern. Zudem erwähnt sie das bestehende Recht auf Ganztagsbetreuung und die flächendeckenden Jugendberufsagenturen in Hamburg, die als positive Beispiele dienen könnten. Midyatli ist der Meinung, dass diese Maßnahmen relativ zügig in Schleswig-Holstein umgesetzt werden könnten, um die Bildungslandschaft zu verbessern.

Ein weiterer Aspekt, den Midyatli anspricht, ist die Verkehrspolitik. Sie warnt davor, dass Schleswig-Holstein den Anschluss verlieren könnte, wenn keine Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsanbindungen ergriffen werden. Hamburg habe in den letzten Jahren den Takt von Bus und S-Bahn verbessert und die Verkehrsverbindungen ausgebaut. Im Gegensatz dazu sieht Midyatli in Schleswig-Holstein eine Tendenz zur Reduzierung von Verbindungen. Sie fordert daher ein gemeinsames Mobilitätskonzept für die Metropolregion, das den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger gerecht wird.

Die Forderungen von Midyatli sind nicht nur auf die Bildung und den Verkehr beschränkt, sondern betreffen auch andere Bereiche der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Die SPD-Fraktionschefin sieht in der Kooperation zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg ein großes Potenzial, das bislang nicht ausreichend genutzt wird. Sie betont, dass eine enge Zusammenarbeit in verschiedenen Politikbereichen nicht nur den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen würde, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung der Region fördern könnte.

In den letzten Jahren haben verschiedene Initiativen und Projekte gezeigt, dass eine Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern möglich ist. Beispielsweise gab es gemeinsame Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien, die sowohl Schleswig-Holstein als auch Hamburg zugutekommen. Diese positiven Beispiele könnten als Grundlage für eine intensivere Zusammenarbeit dienen.

Die Diskussion um die Länderkooperation wird auch von politischen Mitbewerbern aufgegriffen. So äußern sich Vertreter anderer Parteien, die die Vorschläge von Midyatli unterstützen oder kritisch hinterfragen. Die Debatte ist geprägt von unterschiedlichen Ansichten darüber, wie eine optimale Zusammenarbeit zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg aussehen könnte. Während einige Politiker die Notwendigkeit einer engen Kooperation betonen, warnen andere vor einer möglichen Überregulierung und fordern mehr Autonomie für die einzelnen Bundesländer.

Insgesamt zeigt die Diskussion um die Zusammenarbeit zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg, dass es ein großes Interesse an einer Verbesserung der Lebensbedingungen der Bürgerinnen und Bürger gibt. Die Forderungen von Serpil Midyatli sind ein Schritt in diese Richtung und könnten dazu beitragen, die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern zu stärken und die Herausforderungen, vor denen sie stehen, gemeinsam zu bewältigen.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob die politischen Entscheidungsträger in Schleswig-Holstein und Hamburg bereit sind, die Vorschläge von Midyatli aufzugreifen und in konkrete Maßnahmen umzusetzen. Die Bürgerinnen und Bürger der Region erwarten eine Antwort auf die Frage, wie die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern konkret gestaltet werden kann, um ihre Lebensqualität zu verbessern.

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