LKA-Studie in Niedersachsen offenbart Zweifel an politischen Parteien

Eine aktuelle Studie des Landeskriminalamts (LKA) Niedersachsen sorgt für Aufsehen in der politischen Landschaft. Die Ergebnisse der Befragung, an der im vergangenen Jahr 15.855 Menschen ab 16 Jahren teilnahmen, zeichnen ein besorgniserregendes Bild von der Stimmung der Bevölkerung gegenüber den etablierten Parteien. Wie die Zeit berichtet, glaubt eine Mehrheit der Befragten (68 Prozent), dass die demokratischen Parteien Probleme eher zerreden, anstatt sie zu lösen.

Die Zeit zitiert die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens (SPD), die die Ergebnisse der Studie als „alarmierend“ bezeichnete. Sie sieht darin einen dringenden Handlungsauftrag für alle demokratischen Kräfte im Land. Das Vertrauen der Bürger in den Staat und die Politik sei in den vergangenen Jahren ins Rutschen geraten, so Behrens. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass diejenigen das Feld überlassen werde, „die mit vermeintlich einfachen Antworten auf die komplexen Probleme und Herausforderungen unserer Zeit daherkommen und mit Hass, Hetze und Desinformation aktiv dazu beitragen, das Vertrauen in unsere freiheitliche Gesellschaft zu untergraben“.

Die LKA-Studie zeigt auch, dass eine Mehrheit der Befragten (55 Prozent) der Ansicht ist, dass die Demokratie eher zu faulen Kompromissen als zu sachgerechten Entscheidungen führt. Diese Ergebnisse deuten auf eine tiefe Verunsicherung und Unzufriedenheit innerhalb der Bevölkerung hin, die sich offenbar auch in einem schwindenden Vertrauen in die politischen Parteien und die Demokratie selbst niederschlägt.

Die Studie wurde im Auftrag des Niedersächsischen Innenministeriums durchgeführt und sollte Erkenntnisse über die Einstellungen der Bevölkerung zu Politik, Extremismus und Kriminalität liefern. Die Ergebnisse der Befragung sollen nun im Detail ausgewertet werden, um konkrete Handlungsempfehlungen für die Politik ableiten zu können.

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