21.10.2024
Ultimate Tennis Showdown Innovation oder Show im Tennissport

Gezielter Bruch mit Tradition: Das verbirgt sich hinter Ultimate Tennis Showdown

Der Ultimate Tennis Showdown (UTS) ist ein relativ neues Format im professionellen Tennis, das mit den traditionellen Regeln bricht und versucht, den Sport für ein jüngeres Publikum attraktiver zu machen. Das Turnier wurde 2020 von Patrick Mouratoglou, dem langjährigen Trainer von Serena Williams, und Alex Popyrin, einem Geschäftsmann und Vater des Tennisspielers Alexei Popyrin, ins Leben gerufen.

Die Regeln: Schnell, laut und publikumsnah

Das UTS zeichnet sich durch ein schnelles, dynamisches Format aus, das auf traditionelle Elemente wie Sätze und die klassische Zählweise verzichtet. Stattdessen werden die Matches in vier „Viertel“ unterteilt, die jeweils acht Minuten dauern. Der Spieler mit den meisten Punkten nach acht Minuten gewinnt das Viertel. Steht es nach vier Vierteln unentschieden, entscheidet ein „Sudden Death“ über den Sieg.

Weitere Besonderheiten des UTS sind:

- Nur ein Aufschlag pro Ballwechsel - Keine Wiederholung des Aufschlags bei Netzberührung ("No-Let-Regel") - Zeitlimits für den Aufschlag (15 Sekunden) - Trainer dürfen während des Matches Anweisungen geben ("Live-Coaching") - Zuschauer dürfen während der Ballwechsel anfeuern und Lärm machen

Diese Regeländerungen sollen für mehr Spannung und ein schnelleres Spiel sorgen. Zudem wird der Fokus stärker auf die Unterhaltung der Zuschauer gelegt. So sind beispielsweise Musik und Lichteffekte während der Matches erlaubt.

Zielgruppe: Die junge Generation

Mit dem UTS soll vor allem die junge Generation angesprochen werden, die mit traditionellen Sportarten und deren oft langen Spielzeiten weniger vertraut ist. Das Format ist an die Sehgewohnheiten junger Menschen angepasst, die an schnelllebige Unterhaltungsformate wie im Internet gewöhnt sind.

„Meine Sorge ist, dass Tennis es nicht schafft, jüngere Fans zu begeistern, wenn man sieht, wie junge Leute heutzutage konsumieren“, sagte Mouratoglou im Gespräch mit dem „tennis MAGAZIN“. „Mit UTS wollten wir ein zeitgemäßes Format schaffen. Ein Match dauert maximal 45 Minuten, so lange wie eine Folge einer Netflix-Serie.“

Kritik: Zu viel Show, zu wenig Sport?

Obwohl das UTS bei vielen Zuschauern und Spielern Anklang findet, gibt es auch kritische Stimmen. So bemängeln einige, dass das Format zu sehr auf Show und Unterhaltung ausgerichtet sei und dadurch der sportliche Aspekt in den Hintergrund rücke. Auch die Regeländerungen werden nicht von allen gutgeheißen.

Fazit: Ein spannendes Experiment

Das UTS ist ein spannendes Experiment, das versucht, den Tennissport zu modernisieren und für ein breiteres Publikum attraktiv zu machen. Ob sich das Format langfristig durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Die Verantwortlichen zeigen sich jedoch zuversichtlich und planen bereits weitere Turniere.

Quellen:

  • https://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/ultimate-tennis-showdown-in-frankfurt-staerken-und-schwaechen-der-grossen-show-110059196.html
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Ultimate_Tennis_Showdown
  • https://de.tennis.com/news/articles/uts-ultimate-tennis-showdown-frankfurt-eine-neue-tenniswelt-thiem-kokkinakis-format-zuschauer
  • https://www.tennismagazin.de/news/ultimate-tennis-showdown-uts-mouratoglou-frankfurt-kurz-und-knackig/
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