21.10.2024
Henriette Quade verlässt Die Linke wegen Antisemitismusstreit

Die Landtagsabgeordnete Henriette Quade hat ihren Austritt aus der Partei Die Linke erklärt. Wie die Zeit am 21. Oktober 2024 berichtete, begründet sie diesen Schritt mit dem Kurs der Partei in Bezug auf Antisemitismus. Ausschlaggebend sei ein Antrag gewesen, der auf dem Bundesparteitag der Linken in Halle beschlossen wurde.

In ihrer Austrittserklärung, die auf ihrer Website veröffentlicht wurde, kritisiert Quade, dass der Antrag zwar den Beginn des Nahostkonflikts nicht auf den 7. Oktober 2023 mit dem Hamas-Überfall auf Israel datiere, aber der "mörderische Antisemitismus" mit keinem Wort erwähnt werde. Ein kompromissloser Kampf gegen jede Form von Antisemitismus sei ihr "in und mit dieser Partei" nicht möglich, so Quade.

Weiterhin kritisiert sie die Position der Partei zum Nahostkonflikt. Die Forderung, Israel nicht mit Waffen zu beliefern, liefe auf eine Politik des Sterbenlassens hinaus, so Quade.

Quade, die dem Landtag seit 2011 angehört, will ihr Mandat als fraktionslose Abgeordnete behalten. Die Linken-Landesvorsitzenden Janina Böttger und Hendrik Lange sowie Fraktionschefin Eva von Angern bedauerten in einer gemeinsamen Erklärung den Austritt Quades und forderten sie auf, ihr Landtagsmandat niederzulegen. Sie argumentierten, dass das Mandat über die Landesliste der Partei errungen worden sei und Mandate keine Privatangelegenheit seien.

Der MDR hatte zuerst über den Austritt berichtet.

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