21.10.2024
Defensive Unsicherheiten und Standardprobleme bremsen Dynamos Aufstiegsambitionen

Dynamos Aufstiegskampf: Abwehr und Standards als Stolpersteine?

Dynamo Dresden, einst stolzer Zweitligist, steckt im Kampf um die Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga in einer Ergebniskrise. Nach einem vielversprechenden Saisonstart reihen sich für die Sachsen nun die sieglosen Spiele aneinander. Selbst die Heimspiele im heimischen Rudolf-Harbig-Stadion münden nicht mehr in den erhofften Dreier. Zuletzt gab es gegen Rot-Weiss Essen lediglich ein 3:3 Unentschieden – das dritte Remis vor heimischer Kulisse in Folge. Die Frage, die sich Fans und Verantwortliche stellen: Wo liegen die Gründe für die aktuelle Schwächephase?

Defensive Schwachstellen

Trainer Thomas Stamm bringt es auf den Punkt: „Wir können nicht zu Null spielen.“ Diese Aussage, die er bereits vor dem Essen-Spiel traf, bewahrheitete sich erneut auf ernüchternde Weise. Das erste Gegentor resultierte aus einem Konter nach einer Dresdner Ecke. Selbst in personeller Überzahl (4:3) gewährte man den Essener Angreifern zu viele Räume. Besonders bitter: Sowohl nach dem 1:1 als auch nach dem 2:2 folgte postwendend die erneute Führung der Gäste. Stamm nimmt seine Spieler in Schutz und erklärt: „Wir agieren aus der Fünferkette nicht so, wie wir agieren wollen und müssen. Es muss für die Spieler klar sein, wer zum Ball geht, es ist nicht klar, wer die Leute anschiebt. Das ist mein Job, es so zu kommunizieren, dass es den Spielern klar ist.“ Die Schwächen in der Defensive sind unübersehbar.

Die Überlegung, auf eine Viererkette umzustellen, ist daher naheliegend. Stamm bestätigt: „Wir denken schon länger darüber nach. Die große Kunst ist zu entscheiden: Bleibt man bei dem System oder nicht. Es ist ein Prozess, da gilt es, gute Entscheidungen zu treffen. Aber eine Umstellung auf Viererkette ist ein Thema, absolut.“ Ob und wann dieser Systemwechsel vollzogen wird, bleibt abzuwarten.

Harmlosigkeit bei Standardsituationen

18:2 Ecken für Dynamo im Spiel gegen Essen – und dennoch sprang kein Treffer heraus. Nicht einmal zu zwingenden Torchancen führte die Vielzahl an Standards. „Das Positive gegen Essen war, dass wir uns angenähert haben“, versucht Vinko Sapina, das Positive hervorzuheben. Doch Fakt ist: Dynamo ist bei Standardsituationen zu harmlos.

Auch in diesem Punkt sieht Trainer Stamm einen Prozess: „In der Summe werden wir gefährlicher. Es geht um die Überzeugung, dahinzugehen, wo es wehtun könnte. Wir sind dran, trainieren es immer wieder. Es braucht Zeit, dass der Ertrag aus Ecken und anderen Standards ansatzweise dem entspricht, was wir für Aufwand betreiben.“ Abwehrspieler Lukas Boeder hofft auf baldige Besserung: „Wenn man einmal so ein Ding macht, macht es vielleicht vieles einfacher.“

Die kommenden Spiele werden zeigen, ob es Dynamo Dresden gelingt, die eklatanten Schwächen in der Defensive und bei Standardsituationen abzustellen. Nur dann wird der Traum von der Rückkehr in die 2. Bundesliga in Erfüllung gehen.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/21/dynamos-groesste-baustellen-abwehr-und-standards

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