Der Bedarf an Rechenzentren steigt weltweit, angetrieben durch den wachsenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz und die fortschreitende Digitalisierung. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/21/deutschland-hinkt-bei-rechenzentren-hinterher) berichtet, zeigt eine aktuelle Bitkom-Studie, durchgeführt vom Borderstep-Institut, dass Deutschland beim Ausbau dieser kritischen Infrastruktur im internationalen Vergleich zurückfällt, insbesondere gegenüber den USA und China.
Die Studie verdeutlicht den Rückstand Deutschlands anhand des Server-Bestands und der IT-Anschlussleistung. Während deutsche Rechenzentren aktuell 2,5 Prozent der weltweit installierten Serverbasis stellen, waren es vor zehn Jahren noch 3,5 Prozent. Die IT-Anschlussleistung, gemessen in Watt, beträgt in Deutschland derzeit 2,7 Gigawatt und soll bis 2030 auf 4,8 Gigawatt steigen. Die USA hingegen verfügen bereits jetzt über eine zwanzigmal höhere Kapazität von 48 Gigawatt, die bis 2030 auf voraussichtlich 95 Gigawatt ausgebaut werden soll. Ähnlich sieht die Entwicklung in China aus, wie dpa meldet.
Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder betont die Bedeutung von Rechenzentren als „Rückgrat der Digitalisierung“ und warnt vor den Folgen des Rückstands. Wie dpa berichtet, mahnt Rohleder an, dass ohne ausreichende Rechenzentrumskapazitäten die digitale Souveränität Deutschlands gefährdet sei. Er verweist darauf, dass in den USA jährlich zwei- bis dreimal so viele Kapazitäten neu geschaffen werden, wie in Deutschland insgesamt installiert sind.
Innerhalb Deutschlands konzentriert sich der Ausbau von Rechenzentren vor allem auf Hessen, insbesondere das Rhein-Main-Gebiet rund um den größten europäischen Netzwerkknoten DE-CIX in Frankfurt. Dort sind aktuell Rechenzentren mit einer IT-Anschlussleistung von 1.050 Megawatt gebündelt, was mehr als einem Drittel der deutschen Gesamtleistung entspricht. Zukünftig sollen weitere 1.800 Megawatt hinzukommen. Auch Berlin-Brandenburg entwickelt sich zu einem wichtigen Standort, bleibt aber deutlich hinter Frankfurt zurück. Weitere wachsende Regionen sind das Rheinland sowie die Großräume München und Hamburg.
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