Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) feierte am Freitag sein 125-jähriges Bestehen in Leipzig, der Stadt seiner Gründung. Wie die Leipziger Volkszeitung (LVZ) berichtete, fand der Festakt in der Kongresshalle am Zoo statt. Zu den rund 430 Gästen zählten hochrangige Vertreter aus Sport und Politik, darunter FIFA-Präsident Gianni Infantino, UEFA-Präsident Aleksander Čeferin und Bundeskanzler Olaf Scholz. Der DFB betonte auch die Einbindung der Basis, indem 50 Ehrenamtliche aus Vereinen im ganzen Bundesgebiet eingeladen wurden.
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete, begann der Abend mit einer multimedialen Rückschau auf die Geschichte des DFB, die sowohl positive als auch negative Momente beleuchtete. Von sportlichen Höhepunkten bis hin zu Kontroversen und Skandalen wurde die „wechselvolle und mitunter auch beschämende“ Geschichte des Verbands dargestellt, wie DFB-Präsident Bernd Neuendorf es in seiner Rede formulierte. Die FAZ hob die Anwesenheit ehemaliger DFB-Präsidenten wie Reinhard Grindel und Wolfgang Niersbach hervor, deren Beziehung zueinander nach den vergangenen Ereignissen jedoch distanziert wirkte.
Ein besonderes Augenmerk lag auf dem Verhältnis zwischen Infantino und dem DFB, das in der Vergangenheit angespannt war. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, lobte Infantino in seiner Rede den deutschen Fußball und bezeichnete ihn als Vorbild. Er verzichtete dabei auf sein vorbereitetes Manuskript und sprach stattdessen spontan über seine persönlichen Erinnerungen an den deutschen Fußball. Ähnlich berichtete die RND, dass Infantino die integrative Kraft des Fußballs in Deutschland hervorhob. Die Anwesenheit Infantinos wurde laut FAZ im Umfeld des FIFA-Chefs als Zeichen der Verbesserung der Arbeitsbeziehung zwischen FIFA und DFB gewertet.
Bundeskanzler Scholz betonte in seiner Rede die Bedeutung des Fußballs für das gesellschaftliche Miteinander in Deutschland und sprach von einer „mächtigen Kraft für das gute Miteinander in unserem Land“, wie die FAZ berichtete. Er unterstützte zudem die Bewerbung des DFB um die Ausrichtung der Frauen-EM 2028. Wie die DFB-Website berichtet, erinnerte Neuendorf in seiner Rede an die friedliche Revolution in Leipzig und die Bedeutung der Stadt für die deutsche Geschichte. Er betonte die Verantwortung des DFB, aus der Geschichte zu lernen und sich gegen Diskriminierung einzusetzen. Die LVZ berichtete, dass Neuendorf auch die Rolle des DFB im Nationalsozialismus thematisierte und die „späte“ Förderung des Frauenfußballs selbstkritisch beleuchtete.
Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die Vertragsverlängerung von Bundestrainer Julian Nagelsmann, der laut FAZ seine Freude über die Verlängerung ausdrückte und optimistisch auf die kommenden Turniere blickte. Die FAZ beschrieb Nagelsmann als „großen Versöhner“ zwischen Nationalmannschaft und Fußballnation.
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