Die Zahl der Abschiebungen aus Bayern stieg 2024 deutlich an. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa, berichtete, wurden über 3.000 Menschen abgeschoben, ein Anstieg von etwa 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bestätigte diese Zahlen und nannte Georgien, Irak, Türkei, Nigeria und Moldau als die häufigsten Ziel-Länder. Zusätzlich zu den Abschiebungen gab es laut Herrmann 14.757 freiwillige Ausreisen, ein Plus von rund 26 Prozent gegenüber 2023 und der höchste Wert seit zehn Jahren. Insgesamt wurden somit 17.767 Aufenthaltsbeendigungen verzeichnet, wie bayern.de ebenfalls meldete.
Herrmann forderte laut Zeit Online ein "deutlich höheres Tempo" bei Abschiebungen und kritisierte die Bundesregierung für ihrer Ansicht nach unzureichende Maßnahmen bei Rückführungen, insbesondere nach Afghanistan und Syrien. Er bemängelte, dass es bisher nur einen Sammelcharter nach Afghanistan und keine Abschiebungen nach Syrien gegeben habe. Wie das Bayerische Landesamt für Asyl und Rückführungen bereits im Oktober 2024 berichtete, wurden bis Ende September 2.240 Personen abgeschoben, ein Anstieg von rund 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch die freiwilligen Ausreisen stiegen in diesem Zeitraum um knapp 30 Prozent auf 11.348 an.
Der Innenminister bekräftigte die Forderung der Union nach einem Aufnahmestopp und Zurückweisungen an der Grenze. Trotz sinkender Zugangszahlen sei Deutschland weiterhin Hauptzielland illegaler Migration in Europa, so Herrmann. Wie auf joachimherrmann.de Anfang Januar 2025 berichtet wurde, betonte Herrmann die Notwendigkeit einer grundlegenden Wende in der Asylpolitik, um die Migration auf ein für Deutschland handhabbares Maß zu reduzieren. Bis Ende November 2024 wurden laut dieser Quelle 2.746 Abschiebungen und 13.955 freiwillige Ausreisen verzeichnet, was einem Anstieg von rund einem Viertel bzw. 27,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.
Die von Herrmann genannten Zahlen decken sich mit den bundesweiten Zahlen. Wie der BR berichtete, wurden zwischen Januar und November 2024 deutschlandweit 18.384 Menschen abgeschoben, im Vergleich zu 16.430 im gesamten Jahr 2023. Die meisten Abgeschobenen kamen aus der Türkei (1.720), gefolgt von Georgien (1.678).
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