Die Kämpfe zwischen kongolesischen Regierungstruppen und der von Ruanda unterstützten M23-Rebellenmiliz um die ostkongolesische Stadt Goma haben sich intensiviert. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, kam es am Dienstag zu schweren Gefechten in der Stadt, bei denen zahlreiche Tote und Verletzte zu beklagen waren. Augenzeugen berichten von Leichen auf den Straßen und überfüllten Krankenhäusern.
Die M23-Rebellen hatten am Montag die Einnahme Gomas verkündet. Wie die FAZ berichtet, forderte die kongolesische Außenministerin Therese Kayikwamba Wagner den UN-Sicherheitsrat zu einem internationalen Eingreifen auf. Sie warf Ruanda vor, internationales Recht zu brechen und forderte Maßnahmen gegen Kigali. Die EU schätzt die Zahl der Vertriebenen im Land auf über sieben Millionen Menschen.
Die Vereinten Nationen bestätigten die Präsenz ruandischer Truppen in Goma, die die M23-Rebellen unterstützen. Ruanda hingegen behauptet, eine defensive Haltung einzunehmen, da kongolesische Milizen eine Bedrohung darstellen würden. Laut Al Jazeera sagte der Chef der UN-Friedenstruppen, Jean-Pierre Lacroix, es bestünde "kein Zweifel daran, dass sich ruandische Truppen in Goma befinden, um die M23 zu unterstützen".
In Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, kam es zu Protesten, bei denen Demonstranten mehrere Botschaften, darunter die von Ruanda, Frankreich und den USA, angriffen. Wie AP News berichtet, forderten die Demonstranten die internationale Gemeinschaft auf, Ruanda für seine Rolle im Konflikt zu verurteilen. Die US-Botschaft riet ihren Bürgern, in Kinshasa zu bleiben und unnötige Bewegungen zu vermeiden.
Die Kämpfe um Goma stellen eine erhebliche Eskalation des Konflikts dar, der seine Wurzeln im ruandischen Genozid und der Kontrolle über die reichen Bodenschätze des Kongo hat. Wie Reuters berichtet, befürchten die UN und internationale Mächte, dass der Konflikt zu einem regionalen Krieg ausarten könnte, ähnlich den Kriegen von 1996-1997 und 1998-2003, die Millionen von Menschenleben forderten.