19.10.2024
Drohnen im Einsatz gegen die Afrikanische Schweinepest in Unterfranken

Präventive Maßnahme: Schweinepest - Suche mit Drohnen nach verendeten Tieren

In Unterfranken haben die Behörden ihre Maßnahmen zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verstärkt. Diese Initiative ist eine Reaktion auf mehrere Infektionsfälle, die im benachbarten Bundesland Hessen festgestellt wurden. Um das Risiko einer Einschleppung der Krankheit nach Bayern zu minimieren, wurden verschiedene präventive Maßnahmen ergriffen, darunter der Einsatz von Drohnen zur Suche nach verendeten Wildschweinen.

Wie eine Sprecherin des Landratsamtes Miltenberg mitteilte, sollen ab diesem Mittwoch Drohnen eingesetzt werden, um nach verendeten Tieren Ausschau zu halten. Die ersten Flüge sind für diesen Mittwoch geplant, gefolgt von weiteren Einsätzen am Donnerstag. Diese Technologie ermöglicht es den Behörden, große Flächen effizient zu überwachen und potenzielle Infektionsherde schnell zu identifizieren.

Bereits zuvor hatte der Landkreis entlang einer Bundesstraße einen Elektrozaun errichtet und Hunde eingesetzt, um nach verendeten Tieren zu suchen. Diese Maßnahmen wurden auch im angrenzenden Landkreis Aschaffenburg durchgeführt, wo ähnliche Vorkehrungen getroffen wurden, um die Ausbreitung der ASP zu verhindern.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die sowohl Haus- als auch Wildschweine betrifft. Die Krankheit kann durch direkten Kontakt zwischen Tieren oder indirekt über kontaminierte Gegenstände und Futter übertragen werden. Bei infizierten Tieren können Symptome wie Fieber, Schwäche, Fressunlust und Atemprobleme auftreten, die in der Regel innerhalb kurzer Zeit zum Tod des Tieres führen. Diese Krankheit stellt eine erhebliche Bedrohung für die Schweinehaltung dar und kann schwerwiegende wirtschaftliche Folgen für die Landwirtschaft haben.

Die Entscheidung, Drohnen einzusetzen, basiert auf der Erkenntnis, dass diese Technologie eine effektive Möglichkeit bietet, um in schwer zugänglichen Gebieten nach verendeten Tieren zu suchen. Drohnen können große Flächen schnell absuchen und sind in der Lage, auch bei schlechten Sichtverhältnissen oder in unwegsamem Gelände Informationen zu sammeln. Der Einsatz von Wärmebildkameras ermöglicht es, selbst kalte Kadaver zu detektieren, da biologische Abbauprozesse und Insekten, die an der Zersetzung beteiligt sind, Wärme abstrahlen.

Die Behörden in Bayern haben bisher keine Fälle von Afrikanischer Schweinepest gemeldet, jedoch sind die Funde in Hessen, die nur etwa 20 Kilometer von der bayerischen Grenze entfernt sind, ein ernstzunehmendes Warnsignal. Die präventiven Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern und die Schweinebestände in der Region zu schützen.

Zusätzlich zu den Drohnenflügen haben die Behörden auch andere Maßnahmen ergriffen, um die Wildschweinpopulation zu überwachen und zu kontrollieren. Dazu gehören die Erfassung von Daten über die Anzahl und Verteilung der Wildschweine sowie die Durchführung von Jagden, um die Population zu regulieren. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern und die Gesundheit der Schweinebestände in der Region zu gewährleisten.

Die Situation in Hessen und die damit verbundenen Risiken haben die bayerischen Behörden veranlasst, proaktive Schritte zu unternehmen. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Landkreisen und die Nutzung moderner Technologien wie Drohnen sind wichtige Aspekte dieser Strategie. Die Behörden betonen die Notwendigkeit, wachsam zu bleiben und alle verfügbaren Ressourcen zu nutzen, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

Insgesamt zeigt die Situation in Unterfranken, wie wichtig präventive Maßnahmen im Umgang mit Tierseuchen sind. Der Einsatz von Drohnen zur Suche nach verendeten Tieren ist ein Beispiel für innovative Ansätze, die in der Tierseuchenbekämpfung eingesetzt werden können. Die Behörden werden weiterhin alle notwendigen Schritte unternehmen, um die Gesundheit der Schweinebestände zu schützen und die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern.

Die Entwicklungen in der Region werden weiterhin genau beobachtet, und die Behörden sind bestrebt, die Öffentlichkeit über die Situation und die ergriffenen Maßnahmen auf dem Laufenden zu halten. Die Zusammenarbeit zwischen den Landkreisen und die Nutzung moderner Technologien sind entscheidend für den Erfolg der Bemühungen zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest.

Quellen: dpa, Zeit Online

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