Die Erntebilanz für das Jahr 2024 in Sachsen zeigt, dass die Landwirte trotz passabler Erträge bei der Getreideernte mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert sind. Die Wetterbedingungen, insbesondere der späte Frost sowie Starkregen und Hagel, haben die Ernte beeinträchtigt. Dies führt zu einer besorgniserregenden Marktlage, die von den Bauern als alarmierend wahrgenommen wird.
Torsten Krawczyk, der Präsident des sächsischen Bauernverbandes, äußerte sich bei der Vorstellung der Erntebilanz in Auerbach im Vogtland besorgt über die aktuellen Preise. Er berichtete, dass viele Landwirte aufgrund hoher Lagerbestände im Handel Schwierigkeiten haben, ihr Getreide zu verkaufen. Die Preise seien so niedrig, dass viele Bauern gar nicht verkaufen wollen. Vor zwei Jahren lag der Preis für Weizen von bester Qualität noch bei über 300 Euro pro Tonne, während dieser zuletzt auf nur noch 240 Euro gesunken ist, mit einer fallenden Tendenz.
Die Erträge variieren stark zwischen den Regionen, doch insgesamt wird die Ernte als durchschnittlich bis leicht unterdurchschnittlich eingestuft. Krawczyk stellte fest, dass es beim Weizen auch Einbußen bei der Qualität gegeben hat. Dies hat zur Folge, dass ein erheblicher Teil des Weizens nicht als Backgetreide, sondern nur als Tierfutter vermarktet werden kann, was zu geringeren Erlösen führt.
Nach den letzten Erhebungen des Statistischen Landesamtes wurden im Schnitt 66,6 Dezitonnen Getreide je Hektar geerntet. Dies ist weniger als im Vorjahr, jedoch mehr als der Bundesschnitt. Die Herausforderungen, mit denen die Landwirte konfrontiert sind, sind nicht nur auf die Ernte selbst beschränkt, sondern betreffen auch die Vermarktung und die Preisgestaltung auf dem Markt.
Die Sorgen der Landwirte sind nicht unbegründet. Die Preise für landwirtschaftliche Produkte sind in den letzten Jahren stark schwankend gewesen, was zu einer Unsicherheit in der Planung und im Betrieb führt. Die hohen Lagerbestände im Handel und die sinkenden Preise stellen eine ernsthafte Bedrohung für die wirtschaftliche Stabilität der Betriebe dar.
Zusätzlich zu den Herausforderungen, die durch das Wetter und die Preise entstehen, müssen die Landwirte auch mit anderen Problemen umgehen, die die Landwirtschaft in Sachsen betreffen. Die steigenden Kosten für Betriebsmittel, wie Dünger und Treibstoff, belasten die finanziellen Ressourcen der Betriebe weiter. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass viele Landwirte sich in einer prekären Situation befinden, in der sie nicht nur um ihre Ernte, sondern auch um ihre Existenz kämpfen müssen.
Die Erntebilanz 2024 ist ein weiterer Beleg dafür, wie stark die Landwirtschaft in Sachsen von externen Faktoren beeinflusst wird. Die Wetterextreme, die in den letzten Jahren zugenommen haben, stellen eine ernsthafte Herausforderung dar. Frost, Hagel und Starkregen sind nicht nur Wetterphänomene, sondern sie haben direkte Auswirkungen auf die Ernteerträge und die Qualität der Produkte.
Die Landwirte in Sachsen sind besorgt über die zukünftige Entwicklung der Preise und die Marktlage. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Landwirte zu unterstützen und die Herausforderungen zu bewältigen, die die Landwirtschaft in Sachsen betreffen.
Insgesamt zeigt die Erntebilanz, dass die sächsischen Bauern in einer schwierigen Lage sind, die durch eine Kombination aus ungünstigen Wetterbedingungen und einer besorgniserregenden Marktlage gekennzeichnet ist. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die Situation entwickeln wird und welche Schritte unternommen werden, um die Bauern zu unterstützen.
Die Erntebilanz 2024 ist ein eindringlicher Hinweis auf die Herausforderungen, mit denen die Landwirtschaft konfrontiert ist, und auf die Notwendigkeit, Lösungen zu finden, um die wirtschaftliche Stabilität der Landwirte zu gewährleisten.
Quellen: dpa Sachsen, Zeit Online
