Sechs Monate nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung im Frankfurter Bahnhofsviertel, bei der mehrere Personen durch Messer schwer verletzt wurden, hat die Frankfurter Staatsanwaltschaft zwei Männer festgenommen. Die beiden 24 und 29 Jahre alten Männer afghanischer Herkunft stehen unter dringendem Tatverdacht der gefährlichen Körperverletzung. Am Montag wurden Haftbefehle erlassen und die Wohnungen der Beschuldigten durchsucht. Die Messerstecherei ereignete sich am Nachmittag des 24. Juni an der Münchener Straße.
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, waren Polizei und Rettungskräfte schnell vor Ort, um die Verletzten zu versorgen und erste Ermittlungen aufzunehmen. Zwei Personen mussten noch am Tatort notärztlich behandelt und anschließend in Krankenhäuser gebracht werden. Die Tat spielte sich vor den Augen zahlreicher Passanten ab.
Die Staatsanwaltschaft hält sich aufgrund der laufenden Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat bedeckt. Zeugenaussagen deuten laut FAZ jedoch darauf hin, dass ein Konflikt zwischen zwei im Drogenmilieu aktiven Banden der Auslöser gewesen sein könnte. Ob es sich um ein geplantes Treffen oder eine spontane Eskalation handelte, ist Gegenstand der Ermittlungen. Die Polizeipräsenz im Bahnhofsviertel war zum Zeitpunkt der Tat aufgrund der Fußball-Europameisterschaft erhöht, was die Festnahme mehrerer Verdächtiger noch am Tatort ermöglichte.
Die jüngsten Ereignisse reihen sich ein in eine Serie von Messerangriffen in Deutschland. Die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet beispielsweise von einem Messerangriff in Bamberg, bei dem zwei Männer nach einem Streit in Untersuchungshaft kamen. Die dpa meldet einen Fall aus Landshut, wo ein Schwerverletzter auf einem Radweg gefunden wurde und gegen zwei Tatverdächtige ermittelt wird. In Mannheim wurden zwei 28-Jährige nach einer Messerstecherei in Untersuchungshaft genommen, wie SWR und die Zeit berichten. Der Bayerische Rundfunk (BR) berichtet ebenfalls von mehreren Fällen, darunter eine Messerstecherei zwischen Rockergruppen in Marktheidenfeld und ein tödlicher Messerangriff vor einem Club in Würzburg.
Diese Fälle verdeutlichen die steigende Gewaltbereitschaft und den häufigeren Gebrauch von Messern bei Auseinandersetzungen. Die Behörden stehen vor der Herausforderung, die Ursachen solcher Taten zu ergründen und Maßnahmen zu ergreifen, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.
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