Der fast ein Kilometer lange Vasari-Korridor in Florenz, der den Palazzo Vecchio mit dem Palazzo Pitti verbindet, ist nach mehrjähriger Restaurierung wieder geöffnet (F.A.S.). Erbaut im Jahr 1565 von Giorgio Vasari im Auftrag von Cosimo I. de’ Medici, diente er der Medici-Familie ursprünglich als sicherer und schneller Verbindungsweg (F.A.S.). Der Korridor, der über den Ponte Vecchio, durch Häuser und sogar eine Kirche führt, verdeutlicht die Macht und den Einfallsreichtum der Medici (F.A.S.).
Die Wiedereröffnung fand am Wochenende unter der Leitung des neuen Uffizien-Direktors Simone Verde statt, nachdem der Korridor seit 2016 wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war. Die Renovierungskosten beliefen sich auf elf Millionen Euro (Morgenpost). Der Korridor ist nun barrierefrei und mit modernen Sicherheitsmaßnahmen wie Videoüberwachung und Notausgängen ausgestattet. Der Zugang ist für die Öffentlichkeit im Rahmen eines Kombitickets mit den Uffizien möglich (Deutschlandfunk Kultur).
Die Geschichte des Vasari-Korridors ist reich an historischen Ereignissen. So mussten die Metzger auf dem Ponte Vecchio ihre Läden räumen, um unangenehme Gerüche im Korridor zu vermeiden (Welt). An ihre Stelle traten Goldschmiede, die bis heute dort ihre Waren anbieten (Welt). Die großen Panoramafenster wurden 1938 auf Anordnung Mussolinis für Hitlers Besuch eingebaut (Welt). Ein markanter Knick im Korridor zeugt vom Widerstand der Familie Mannelli, deren Turm Vasari in den Bau integrieren musste, anstatt ihn abzureißen.
Der Besuch des Korridors beginnt in den Uffizien und führt über den Arno, vorbei an den Geschäften auf dem Ponte Vecchio. Durch kleine Fenster eröffnen sich während des Rundgangs einzigartige Ausblicke auf Florenz und den Fluss (Deutschlandfunk Kultur). In der Kirche Santa Felicita ermöglichte einst ein Balkon den Medici, den Gottesdienst unbeobachtet zu verfolgen. Der Korridor endet schließlich im Boboli-Garten am Palazzo Pitti.
Die Restaurierung umfasste unter anderem die Erneuerung des Bodenbelags und die Instandsetzung der Wände. Um ein authentischeres Aussehen zu erzielen, ließ Direktor Verde die neuen Fliesen schwarz anmalen und anschließend wieder abkratzen (F.A.S.). Der Vasari-Korridor ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein geschichtsträchtiger Ort, der Besuchern ein besonderes Erlebnis bietet.
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