Die bayerische FDP hat Martin Hagen und Katja Hessel als Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl 2025 nominiert. Wie die ZEIT am 21. Dezember 2024 berichtete, wurden die beiden Landesvorsitzenden auf der Landesversammlung in Ingolstadt auf die ersten beiden Plätze der Landesliste gewählt. Hagen, ehemaliger Fraktionsvorsitzender im bayerischen Landtag, führt die Liste an, gefolgt von Katja Hessel, die zuvor Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium war.
Nach dem Scheitern der Ampelkoalition steht die FDP vor der Herausforderung, den Wiedereinzug in den Bundestag zu schaffen. Aktuelle Umfragen sehen die Partei laut der Süddeutschen Zeitung vom 21. Dezember 2024 bei ungefähr vier Prozent.
Martin Hagen unterstrich die Notwendigkeit wirtschaftlicher Reformen. Er will Unternehmen von Steuern, Bürokratie und übermäßiger Regulierung entlasten und plädierte für die Abschaffung von EU-Richtlinien wie dem Lieferkettengesetz und der EU-Taxonomie. Katja Hessel forderte einen „Agendamoment“ und eine Wende in der deutschen Wirtschaftspolitik, wie sie laut Frankfurter Landeszeitung (FLZ) vom 21. Dezember 2024 auch ein Papier aus dem Bundesfinanzministerium aufgezeigt habe.
Die Bundestagskandidatur der beiden Landesvorsitzenden kommt nicht unerwartet. Bereits im Oktober 2023 berichtete die ZEIT über die geplante Doppelspitze aus Hagen und Hessel, um die Bayern-FDP nach der Niederlage bei der Landtagswahl neu aufzustellen. Hagen hatte damals angekündigt, sich neben seinem ehrenamtlichen Engagement für die FDP beruflich neu zu orientieren. Hessel, die seit 2017 dem Bundestag angehört, betonte schon zu diesem Zeitpunkt ihr Ziel, die Sichtbarkeit der FDP Bayern zu steigern.
Die Nominierung von Hagen und Hessel für die Spitzenplätze der Landesliste muss auch vor dem Hintergrund zahlreicher Kampfkandidaturen innerhalb der Bayern-FDP betrachtet werden. Wie der Merkur am 21. November 2024 berichtete, streben neben Hagen und Hessel weitere ehemalige Landtagsabgeordnete sowie ambitionierte Nachwuchspolitiker den Einzug in den Bundestag an. Die Süddeutsche Zeitung sprach am 18. Dezember 2024 sogar von einer drohenden „offenen Feldschlacht“ um die aussichtsreichen Listenplätze.
Quellen: