Die G-20-Staaten haben in einer gemeinsamen Erklärung zu einem umfassenden Waffenstillstand im Gazastreifen und im Libanon aufgerufen. Wie die FAZ berichtet, fordern die Staats- und Regierungschefs der größten Volkswirtschaften der Welt in ihrer am Montag veröffentlichten Erklärung eine von den USA vorgeschlagene dauerhafte Waffenruhe im Gazastreifen im Austausch für die Freilassung aller Geiseln. Zusätzlich rufen sie zu einer Waffenruhe im Libanon auf. Dieser Aufruf der G-20 unterstreicht die internationale Besorgnis über die anhaltende Gewalt in der Region.
Im Gazastreifen spitzt sich die humanitäre Lage weiter zu. Wie die NOZ berichtet, wurden bei einem der größten Überfälle der vergangenen Monate auf Hilfslieferungen mehr als 100 Lastwagen geplündert. Augenzeugen berichten von einem massiven Vorgehen bewaffneter Hamas-Kräfte gegen die Plünderer, bei dem es Tote und Verletzte gegeben haben soll. Diese Vorfälle verdeutlichen die prekäre Sicherheitslage und die Schwierigkeiten bei der Versorgung der Bevölkerung im Gazastreifen.
Im Libanon dauern die Kämpfe zwischen der Hisbollah und Israel an. Die Tagesschau meldet, dass die Hisbollah nach eigenen Angaben weiterhin Gefechte mit Bodentruppen der israelischen Armee führt. Die Miliz behauptet, israelische Soldaten in Chiam im Süden allein an diesem Morgen viermal angegriffen zu haben. Örtliche Medien berichten zudem von erneuten Luft- und Artillerieangriffen der israelischen Armee. Die Angaben der Konfliktparteien lassen sich in der aktuellen Lage oft nicht unabhängig überprüfen.
Die FAZ berichtet zudem, dass deutsche Reedereien in den vergangenen Monaten Droh-E-Mails der pro-iranischen Huthi-Miliz aus dem Jemen erhalten haben. Die Drohungen richten sich gegen Schiffe, die israelische Häfen anlaufen oder in Gewässern in der Nähe des Jemen unterwegs sind. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) spricht von gezielten Einschüchterungsversuchen und steht im Austausch mit den Sicherheitsbehörden. Die Huthi-Miliz hat in der Vergangenheit wiederholt Handelsschiffe im Roten Meer angegriffen.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die Folgen der israelischen Blockade von humanitärer Hilfe für den Gazastreifen als „dramatisch“ bezeichnet. Wie die FAZ berichtet, sagte Baerbock vor einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel: „Das Leid der Menschen, vor allem der Kinder in Gaza, ist kaum noch in Worte zu fassen. Es gibt keine Ausreden dafür, dass humanitäre Hilfe nicht nach Gaza hereinkommen kann.“ Baerbock betonte, dass es auch bei der Selbstverteidigung Grenzen gebe und humanitäre Hilfe im Völkerrecht fest verankert sei.
Die USA bemühen sich weiterhin um eine Waffenruhe im Libanon. Die Tagesschau meldet, dass der US-Sondergesandte Amos Hochstein zu Gesprächen nach Beirut reisen soll. Die USA haben einen neuen Vorschlag für eine Waffenruhe vorgelegt, um die seit über einem Jahr andauernden Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah zu beenden. Die Kämpfe haben sich seit September massiv verschärft.
Die FAZ berichtet, dass bei israelischen Angriffen auf Ziele im Libanon nach Angaben der Regierung in Beirut insgesamt 3452 Menschen getötet wurden. Allein am Freitag seien sieben Menschen ums Leben gekommen, so das libanesische Gesundheitsministerium. Insgesamt wurden deutlich mehr als 14.000 Menschen verletzt. Diese Zahlen verdeutlichen das Ausmaß der humanitären Katastrophe im Libanon.
Quellen: