Der Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen dauert an und löst anhaltende Demonstrationen in Israel aus. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, gehen regelmäßig tausende Israelis auf die Straße, um für ein Kriegsende und die Freilassung der verbliebenen Geiseln zu demonstrieren. Die "Zeit" berichtete am 5. Januar 2025, dass die Demonstranten einen Austausch der Geiseln und ein Ende der Kampfhandlungen fordern. Die Proteste finden während der zähen Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas statt, die von Katar, Ägypten und den USA vermittelt werden. Der Druck auf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, einem Abkommen mit der Hamas zuzustimmen, wächst durch die Demonstrationen.
Auslöser des Konflikts war der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Dabei kamen 1200 Menschen ums Leben und 250 wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Ein Teil der Geiseln konnte bereits freigelassen, befreit oder tot geborgen werden, doch befinden sich nach Angaben Israels noch immer etwa 100 Menschen in den Händen der Hamas. Angehörige dieser Geiseln, die um das Leben ihrer Familienmitglieder fürchten, beteiligen sich regelmäßig an den Protesten.
Die Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas verlaufen kompliziert. Wie der israelische Fernsehsender Channel 12 berichtet, bestehen in zentralen Fragen, wie dem Austausch von Geiseln gegen palästinensische Gefangene, weiterhin erhebliche Meinungsverschiedenheiten. Die Hamas veröffentlichte kürzlich ein Video mit einer weiblichen Geisel, der 19-jährigen Liri Albag, die zum Zeitpunkt ihrer Gefangennahme als Späherin an der Grenze zum Gazastreifen eingesetzt war. Die israelische Regierung betrachtet solche Videos als psychologische Kriegsführung und Druckmittel in den Verhandlungen. Albags Familie appellierte an Netanjahu, alles in seiner Macht Stehende für die Freilassung ihrer Tochter zu unternehmen.
Demonstranten und Angehörige der Geiseln werfen Netanjahu vor, die Verhandlungen durch immer neue Bedingungen zu erschweren und den Krieg in die Länge zu ziehen. Er steht unter dem Druck seiner rechtsextremen und ultra-religiösen Koalitionspartner, die Zugeständnisse an die Hamas ablehnen. Gleichzeitig muss er sich vor Gericht wegen Korruptionsvorwürfen verantworten.
Zusätzlich zum Konflikt mit der Hamas sieht sich Israel auch Angriffen anderer Verbündeter des Irans ausgesetzt. So feuerte die Huthi-Miliz im Jemen eine Rakete auf Israel ab, die jedoch abgefangen wurde. US-Außenminister Antony Blinken rechtfertigte die Waffenlieferungen der USA an Israel damit, dass Israel sich gegen Feinde aus allen Richtungen verteidigen müsse. Dies verhindere größere Konflikte, so Blinken gegenüber der "New York Times".
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