Am Montagabend ereignete sich in der Marientaler Straße im Berliner Ortsteil Britz ein gewalttätiger Vorfall, der einen größeren Polizeieinsatz auslöste. Nach einem lauten Streit fielen Schüsse, durch die jedoch laut Polizeiangaben niemand direkt verletzt wurde. Zwei Männer, ein 44-Jähriger mit einer Kopfplatzwunde und ein 33-Jähriger mit einer Stichverletzung, mussten jedoch in Krankenhäuser eingeliefert werden. Die Polizei vermutet einen Zusammenhang zwischen den Verletzungen und dem Vorfall. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 07.01.2025 berichtete, alarmierte ein Zeuge die Polizei, nachdem er einen heftigen Streit und „schussartige Geräusche“ wahrgenommen hatte.
Die am Tatort eintreffenden Beamten trafen auf mehrere Personen, die jedoch jegliche Beteiligung an der Auseinandersetzung leugneten. Die mutmaßlichen Täter waren bereits geflüchtet. Die Polizei stellte am Tatort mehrere scharfe Schusswaffen, Messer und Projektile sicher. Einschusslöcher in einer Mauer und einem Garagentor wurden ebenfalls dokumentiert. Für die Dauer der Ermittlungen, die bis in die frühen Morgenstunden andauerten, wurde die Marientaler Straße zwischen Buschkrugallee und Haarlemer Straße gesperrt. Der rbb meldete am 07.01.2025 zudem die Anwesenheit von Mitgliedern einer polizeibekannten Großfamilie am Einsatzort.
Laut einem Bericht des Tagesspiegels vom 07.01.2025 verdichten sich die Hinweise darauf, dass drei Brüder der Abou-Chaker-Familie den Einsatz beobachteten. Fotos zeigen sie in der Nähe des Tatorts. Ob sie an der Auseinandersetzung beteiligt waren, ist derzeit noch unklar. Die Polizei ermittelt im Bereich der Clan-Kriminalität. Dies bestätigte ein Polizeisprecher gegenüber dem rbb. Benjamin Jendro, Sprecher der Berliner Gewerkschaft der Polizei, erklärte gegenüber rbb und RND, dass die Austragung von Clanstreitigkeiten auf offener Straße, unter Einsatz von Waffen, in Berlin leider keine Seltenheit sei. Er vermutet einen Zusammenhang zwischen der Anwesenheit der Clanmitglieder und dem Vorfall.
RND und web.de berichteten am 07.01.2025, dass der Begriff "Clan-Kriminalität" kritisch diskutiert wird, da er Menschen mit Migrationshintergrund stigmatisieren und diskriminieren könne. Die Polizei sicherte die Spuren am Tatort. Die Hintergründe der Auseinandersetzung sind weiterhin Gegenstand der Ermittlungen.
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