Der Berliner Bundestagsabgeordnete Stefan Gelbhaar konnte die heutige Wahlversammlung der Grünen in Berlin-Pankow nicht verschieben. Sein Antrag auf eine einstweilige Anordnung wurde vom Landesschiedsgericht abgelehnt, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet. Hintergrund sind die Vorwürfe sexueller Belästigung gegen Gelbhaar, über die zuerst der Tagesspiegel berichtet hatte. Die Wahlversammlung findet wie geplant statt, bestätigt auch die Zeit (Zeit Online, 08.01.2025).
Um die Direktkandidatur für die Bundestagswahl bewerben sich mindestens drei Kandidaten. Neben Gelbhaar, der die Vorwürfe als "frei erfunden" zurückweist, treten Reginald Grünenberg und Julia Schneider an. Der Kreisvorstand hatte Gelbhaar zuvor zum Rückzug von seiner Kandidatur aufgefordert, berichtet die Süddeutsche Zeitung (SZ, 08.01.2025).
Gelbhaar war bereits Mitte November mit 98,4 Prozent zum Direktkandidaten gewählt worden. Nach den aktuellen Vorwürfen mehrerer Frauen, gegen die er sich juristisch verteidigt, hat der Kreisverband eine neue Wahlversammlung einberufen. Gelbhaar hatte laut rbb in einem Schreiben an das Landesschiedsgericht die Verschiebung der Wahl um eine Woche beantragt (Tagesschau, 07.01.2025). t-online zufolge unterstützt der Grünen-Bundesvorsitzende Felix Banaszak das Vorgehen des Kreisverbands (t-online, 07.01.2025).
Wie die taz berichtet, hat der Europaabgeordnete Sergey Lagodinsky, der ebenfalls kandidieren wollte, seine Kandidatur zurückgezogen (taz, 07.01.2025). Auch der Spiegel berichtet über Gelbhaars Antrag auf Verschiebung und die gegen ihn erhobenen Vorwürfe (Spiegel Online, 07.01.2025).
