19.10.2024
Häftling nutzt Zahnarztbesuch zur Flucht und wird schnell gefasst

Offenes Behandlungszimmer: Häftling flieht bei Zahnarztbesuch

In einem Vorfall, der am 3. September 2024 im Landkreis Ansbach in Bayern stattfand, gelang einem 44-jährigen Häftling während eines Zahnarztbesuchs die Flucht. Der Mann, der in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Lichtenau im offenen Vollzug untergebracht war, nutzte die Gelegenheit, als er mit drei weiteren Gefangenen zu einem Zahnarzt in Wolframs-Eschenbach gebracht wurde.

Wie die Polizei mitteilte, gab es während des Arztbesuchs keine Bewachung des Häftlings. Der Vorfall ereignete sich gegen 9:30 Uhr, als der Häftling plötzlich durch das offene Behandlungszimmer sprang und in unbekannte Richtung davoneilte. Der JVA-Bedienstete, der mit den anderen Gefangenen im Wartezimmer war, konnte die Flucht nicht verhindern.

Nach der Flucht wurde sofort eine großangelegte Fahndung eingeleitet. Die Polizei setzte mehrere Streifenwagen, einen Hubschrauber und Suchhunde ein, um den Flüchtigen zu finden. Ein Suchhund konnte schließlich die Spur des Mannes aufnehmen und führte die Einsatzkräfte zu einem Waldstück in der Nähe des Ortsteils Adelmannsdorf. Dort wurde der Häftling gegen 12:45 Uhr von der Polizei festgenommen und zurück in die JVA gebracht.

Der 44-Jährige verbüßt seit Juli 2024 eine Freiheitsstrafe von acht Monaten, unter anderem wegen Körperverletzung. Der Vorfall wirft Fragen zur Sicherheit und den Abläufen während Arztbesuchen von Inhaftierten auf, insbesondere in Bezug auf die Notwendigkeit einer angemessenen Bewachung.

In den letzten Monaten gab es mehrere ähnliche Vorfälle in Bayern, bei denen Häftlinge während Arztbesuchen oder Freigängen fliehen konnten. Diese Ereignisse haben zu einer intensiven Diskussion über die Sicherheitsvorkehrungen in Justizvollzugsanstalten und die Handhabung von Freigängen geführt. Die Behörden stehen unter Druck, die Sicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und gegebenenfalls zu verschärfen, um zukünftige Fluchten zu verhindern.

Die Polizei hat die Bevölkerung um Hinweise gebeten, die zur Festnahme des Flüchtigen führen könnten, und hat betont, dass solche Vorfälle ernst genommen werden. Die rasche Festnahme des Häftlings in diesem Fall zeigt jedoch, dass die Sicherheitskräfte in der Lage sind, schnell zu reagieren und Fluchtversuche zu unterbinden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Vorfall in Wolframs-Eschenbach sowohl die Herausforderungen als auch die notwendigen Maßnahmen im Umgang mit inhaftierten Personen während medizinischer Behandlungen verdeutlicht. Die Diskussion über die Sicherheit in Justizvollzugsanstalten wird sicherlich auch in den kommenden Wochen und Monaten weitergeführt werden.

Quellen: FAZ, Merkur, Donaukurier, Bild, Antenne Bayern.

Weitere
Artikel