Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen eine erhebliche Belastung für das Gesundheitssystem dar, und Sachsen-Anhalt scheint besonders betroffen zu sein. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 14. November 2024 berichtete, war Herzinsuffizienz im Jahr 2023 der häufigste Grund für Krankenhausaufenthalte in Sachsen-Anhalt. Laut dem Statistischen Landesamt in Halle wurden 17.557 Fälle registriert. Zeit Online übernahm diese Meldung der dpa.
Vorhofflimmern und Vorhofflattern, ebenfalls weit verbreitete Herzrhythmusstörungen, führten zu über 11.000 Krankenhausaufenthalten und belegen damit den zweiten Platz in der Statistik. Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen folgen an dritter Stelle.
Insgesamt wurden im Jahr 2023 526.760 Menschen aus Sachsen-Anhalt stationär in deutschen Krankenhäusern behandelt. Dies entspricht einem Anstieg von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleich zum Vorpandemiejahr 2019 ist die Zahl der Behandlungsfälle jedoch um 14,4 Prozent gesunken. Damals wurden 615.669 Fälle verzeichnet.
Die hohe Anzahl an Krankenhausaufenthalten aufgrund von Herzerkrankungen unterstreicht die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen. Wie Professor Daniel Sedding, Direktor der halleschen Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III, in einem Artikel der Mitteldeutschen Zeitung vom 18. Juli 2019 betonte, ist das Wissen über präventive Maßnahmen vorhanden, wird aber im Alltag zu wenig umgesetzt. (MZ, 18.07.2019) Sedding betont die Bedeutung von regelmäßigen Blutdruck- und Cholesterinmessungen, da diese Risikofaktoren oft unbemerkt bleiben. Rauchen, Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung tragen ebenfalls maßgeblich zum Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei.
Eine Änderung des Lebensstils, die regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie die Vermeidung von Rauchen umfasst, kann das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung erheblich reduzieren. Sedding betont, dass diese Maßnahmen einen größeren Einfluss auf die Gesundheit haben können als medizinische Interventionen.
Trotz der bekannten Vorteile präventiver Maßnahmen stellt die Umsetzung im Alltag eine Herausforderung dar. Sedding führt dies auf die zeitliche Distanz zwischen Ursache und Wirkung zurück. Die Folgen ungesunder Lebensgewohnheiten zeigen sich oft erst Jahre später, was die Wahrnehmung der Bedrohung erschwert. Hinzu kommt, dass die Einnahme von Medikamenten zur Blutdrucksenkung anfänglich zu einem Gefühl von Schlappheit führen kann, was die Patienten dazu verleiten kann, die Medikamente abzusetzen. (MZ, 18.07.2019)
Die Herausforderung besteht darin, das Bewusstsein für die langfristigen Vorteile eines gesunden Lebensstils zu stärken und die Patienten zu motivieren, präventive Maßnahmen dauerhaft in ihren Alltag zu integrieren.
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